Haan Der RRX könnte den Ausbau der Haaner Bahnhöfe verzögern

Haan. · Die SPD-Fraktion fordert Details zum tatsächlichen Zeitplan.

 Ein RRX-Zug (hier eingesetzt auf der Linie RB 48) bei der Einfahrt in den Bahnhof Gruiten.

Ein RRX-Zug (hier eingesetzt auf der Linie RB 48) bei der Einfahrt in den Bahnhof Gruiten.

Foto: Stephan Köhlen (teph)

Es war nur ein kurzer Satz, auf den Gruitens SPD-Vorsitzender Jens Niklaus beim Studium einer Mitteilung von „mobil.nrw” stieß. In dem Text der Gemeinschaftskampagne des NRW-Verkehrsministeriums sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und Tarifgemeinschaften im Land, heißt es wörtlich: „Die Realisierung der MOF 3-Maßnahmen steht hinter dem aktuell in Planung befindlichen Ausbau auf den RRX-Außenästen zurück.”

Niklaus reagierte regelrecht geschockt: Denn was hier im schönsten Amtsdeutsch formuliert ist, heißt in Wahrheit nichts anderes als: Der geplante barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe Haan und Haan-Gruiten könnte sich wegen des Ausbaus von Stationen des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) erheblich verzögern.

„Wir waren 2016 sehr erleichtert, als der Gruitener Bahnhof endlich in die dritte Modernisierungsoffensive der Deutschen Bahn aufgenommen wurde“, sagt Niklaus. Zuvor hatten die Gruitener gemeinsam mit dem Bürger- und Verkehrsverein (BVV) knapp 3000 Unterschriften gesammelt und diese gemeinsam mit dem damaligen Landtagsabgeordneten Manfred Krick (SPD) dem VRR-Vorsitzenden Martin Husmann übergeben, um zu erreichen, dass neben dem Haaner auch der Gruitener Bahnhof barrierefrei umgebaut werden soll.

Höhere Aufenthaltsqualität
und bessere Infos für Reisende

Die Maßnahmen sehen neben dem Ausbau der Barrierefreiheit die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Informationen für die Reisenden vor. Die Arbeiten sollten eigentlich bis zum Jahr 2023 umgesetzt werden, war der damalige Zeithorizont. 2017 gab es parallel zu der Bahn-Modernisierungsoffensive allerdings eine Rahmen- und Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau von rund 50 Stationen auf den Außenästen des Rhein-Ruhr-Expresses. „Wir befürchten, dass der aktuelle Hinweis bedeutet, dass der Umbau des Gruitener Bahnhofs nun sogar erst nach 2023 erfolgen soll“, sagt Jens Niklaus. „Hierüber möchten wir Klarheit haben und erfahren, wie wir die Priorität der Bahnhöfe in Haan und Gruiten weiterhin hoch halten können.“

Die Genossen haben deshalb für die nächste Sitzung des Ratsausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr einen Tagesordnungspunkt „Sachstandsbericht Umbau der Bahnhöfe Haan und Haan-Gruiten“ beantragt. Die Sitzung findet am Dienstag, 11. Februar, im Rathaussaal statt. Beginn ist um 17 Uhr. pec

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