Verpacktes Heu mahnt zur Krebsvorsorge

Der Folienhersteller Trioplast unterstützt die Kampagne der Organisation „Awareness“.

Verpacktes Heu mahnt zur Krebsvorsorge
Foto: Trioplast

Hilden. Autofahrer werden dieser Tage zweimal hinsehen: Den Anblick mannhoher, runder Strohballen sind Ausflügler in freier Natur ja gewöhnt. Aber Strohballen, verpackt in pinkfarbene oder himmelblaue Plastikfolie? Das ist dann doch eher selten.

Hinter dem ungewohnten Anblick steckt die Firma „Trioplast“, die auch in Hilden einen Sitz hat. Von der Itterstadt aus betreuen rund zehn Mitarbeiter die Märkte in Mitteleuropa. Doch weil Trioplast auch weltweit unterwegs ist, gibt es Synergieeffekte — und aus Neuseeland stammt die Idee mit den bunten Plastikfolien.

Ein wichtiger Kunde von Trioplast ist die Landwirtschaft. Frisch geerntetes Heu wird in Polyethylen-Folie verpackt, um Silage für die Winterfütterung zu erhalten. Bei einer Silage durchläuft das in Folie gelagerte Heu eine Milchsäuregärung. „So wird das Heu für den Winter konserviert und mit Nährstoffen angereichert“, erläutert Diplom-Agraringenieurin Anna-Laura Linden, Sprecherin von Trioplast. In der Regel sind die Folien schwarz oder weiß.

Trioplast aber hat sich dazu entschieden, eine Organisation zu unterstützen, die sich für Gesundheit stark macht. „Awareness Deutschland UG/ Pink Ribbon Deutschland“ heißt sie und widmet sich ausschließlich dem Ziel, Menschen für die Themen „Krebsvorsorge“ und „Früherkennung“ zu gewinnen. „Denn die Heilungschancen steigen enorm und die Behandlungsmethoden sind schonender, wenn der Krebs früh erkannt wird“, sagt Christina Kempkes, Leitung Kommunikation bei „Pink Ribbon“.

Der englische Begriff „Ribbon“ steht für Schleife. Die Organisation wirbt für sich und ihre Ziele mit einer Schleife, die in ihrer Form genauso aussieht wie eine Aids-Schleife. In diesem Fall ist sie jedoch pink eingefärbt. Und jeder, der diese Schleife oder neuerdings auch die bunten Strohballen sieht, sollte daran erinnert werden, Vorsorge-Untersuchungen wahrzunehmen. Pink steht dabei für die Früherkennung von Brustkrebs. Die Farbe Hellblau ist später hinzugekommen und soll Männer dazu motivieren, sich einer Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostata-Krebs zu unterziehen.

Von der „Trioplast“-Kampagne ist „Pink Ribbon“-Sprecherin Christina Kempkes begeistert. „Diese unglaublich sympathische, tolle Aufmerksamkeit, die damit erzeugt wird, hat für uns einen großen Wert“, sagt sie. Doch die Kampagne zahlt sich für „Pink Ribbon“ auch in barer Münze aus. Denn Landwirte, die die bunte Folie für ihre Strohballen kaufen, spenden an die gemeinnützige Organisation zwei Euro pro laufendem Meter. So hat „Pink Ribbon“ im vergangenen Jahr bereits einen Scheck mit einer Spendensumme von insgesamt 12 000 Euro von Trioplast erhalten. Weitere Spendengelder werden folgen.

Auch Anna-Laura Linden von Trioplast ist von der Aktion überzeugt, denn „sie ist super eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt sie. Die Landwirte zeigen sich der Kampagne gegenüber sehr aufgeschlossen, „und wir hoffen, dass man die Leute so ein bisschen wach rütteln kann“, sagt sie. Wer also künftig an einem pinkfarbenen oder hellblauen Strohballen vorbeifährt, hat nicht nur einen Grund zum Staunen und Schmunzeln. Er sollte sich auch vor Augen führen: Krebsvorsorge kann Leben retten.

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