Teures Wohnen in der Stadt

Die Mieten in Hilden haben inzwischen ein ähnliches Niveau wie in Düsseldorf.

Teures Wohnen in der Stadt
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Das neue Geschäftshaus an der Ecke Robert-Gies-/Schulstraße geht mit großen Schritten seiner Fertigstellung entgegen. Am 7. November wird offiziell Einweihung gefeiert, berichtet Bauunternehmer Kenan Aydin.

In den oberen Stockwerken gibt es 15 hochwertige Zwei- bis Dreizimmer-Mietwohnungen zwischen 69 und 106 Quadratmetern. „Drei Mieter sind schon eingezogen“, berichtet Makler Michael Tonne. Eine von ihnen ist Sigrid Münchow: „Ich bin gehbehindert und suchte eine stadtnahe Wohnung, damit ich wieder mehr am Leben teilnehmen kann.“

Die Kaltmiete beträgt ab zwölf Euro aufwärts. Das ist ein Höchstwert für Hilden. Die Landeshauptstadt gehört — was die Mieten angeht — zu den elf teuersten Städten Deutschlands. Dort beträgt die Durchschnittskaltmiete aktuell 8,96 Euro.

Die durchschnittliche Kaltmiete für Wohnungen in Hilden beträgt laut Immobilienscout, dem Marktführer für Vermietungsangebote im Internet, 7,40 Euro pro Quadratmeter (ein Prozent mehr als im Vorjahr). „Für Leute mit kleinen Einkommen ist es in Hilden besonders schwer, preisgünstige Mietwohnungen zu finden“, berichtet Makler Hans-Joachim Kuschel.

Genossenschaften sind für bezahlbare Wohnungen bekannt. Der gemeinnützige Bauverein Hilden plant im Bereich An den Linden/Ohligser Weg/Kirschenweg den Bau von bis zu 70 neuen Wohnungen. Die Neubauten haben bis zu sechs Wohnungen. Baubeginn, wenn alles klappt, 2016.

Das Interesse war so riesig, dass der Bauverein zwischenzeitlich einen Aufnahmestopp aussprechen musste. Geschäftsführender Vorstand Lars Dedert kalkuliert mit einer Kaltmiete „um die acht Euro“: „Das ist 23 Prozent unter dem Hildener Mietspiegel.“

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Hilden WGH baut auf der Ecke Am Feuerwehrhaus/Kirchhofstraße sieben Sozialwohnungen. Im September 2015 sollen die ersten Mieter einziehen. Sie zahlen maximal 5,75 Euro kalt, sagt Geschäftsführer Lutz Müller. „Bei allen frei finanzierten Wohnungen verlangen wir Mieten, die zwischen 6,5 und 33,37 Prozent unterhalb der ortüblichen Vergleichsmiete liegen.“

Damit komme die WGH ihrer sozialen Verantwortung nach, auch günstigen Wohnraum für Bürger bereitzustellen, die keinen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Mit 202 Sozialwohnungen ist die WGH allerdings viel zu klein, um die Mieten in Hilden beeinflussen zu können. Aktuell suchen 240 Parteien eine Sozialwohnung in Hilden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort