Terrorangst: Hildens Rosenmontagszug steht auf der Kippe

Polizei und Stadt haben nach dem Berliner Anschlag Sicherheitsauflagen drastisch erhöht. CCH: „Wissen nicht, wie wir das finanzieren sollen.“

Hilden. Nach dem schrecklichen Lastwagen-Anschlag in Berlin hat die Polizei die Sicherheitsauflagen für den Rosenmontagszug am 27. Februar drastisch erhöht. Lkw-Sperren sollen die Jecken schützen. Steht deshalb der Hildener Rosenmontagszug auf der Kippe? „Jein“, sagt Klaus Hammermann, Geschäftsführer des Carnevals Comitees Hilden — und das dürfte die Hildener Narren alarmieren.

17 zusätzliche Sperren sieht ein Konzept des Hildener Ordnungsamtes vor. Jedes Fahrzeug soll ständig mit mindestens einem Fahrer besetzt sein. Einige von diesen Sperren könnte das Rote Kreuz mit seinen zwei Unfallstationen und die Verkehrskadetten übernehmen. Zwölf mobile Sperren blieben dann noch übrig. Hammermann hat bei einer Lkw-Vermietung recherchiert. Ein Sieben-Tonner mit Fahrer kostet pro Stunde 249 Euro. Macht bei zwölf Fahrzeugen für zwei Stunden rund 6000 Euro. „Diese Mehrkosten können wir nicht einfach auf die Vereine umlegen“, betont der Geschäftsführer. Das CCH bekommt zwar von der Stadt einen Zuschuss von 16 500 Euro. Dieser wurde für 2017 um 1000 Euro gekürzt — als Sparbeitrag. Weitere 1000 Euro gehen als Beitrag des CCH für die Kosten der Glasverbotszone am Hagelkreuz ab.

„Wir wollen uns ja an den Mehrkosten beteiligen“, erläutert Hammermann die Position des CCH: „Aber nicht zu 100 Prozent. Sicherheit ist für uns eine hoheitliche Aufgabe von Stadt und Polizei. In Köln schickt der Polizeipräsident am Rosenmontag zusätzliche Beamte auf die Straße. Warum geht das nicht in Hilden?“ Bürgermeisterin Birgit Alkenings habe auf die Einwände der Karnevalisten bereits reagiert, das Sicherheitskonzept sei modifiziert worden.

Auch das CCH wolle alles tun, damit der Rosenmontagszug stattfinden kann. Hammermann hat eine Idee, wie die Mehrkosten aufgefangen werden könnten: „Das ist aber noch nicht klar und deshalb möchte ich dazu auch noch nichts sagen“, erzählt Hammermann.

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