Tag der offenen Tür an der Musikschule

Der Tag der offenen Tür an der Musikschule bot Kindern erste Erfahrungen im Umgang mit Instrumenten.

Haan. Zeige- und Mittelfinger ertasten sich ihre Plätze eng beieinander, fühlen die Saiten auf dem Griffbrett. „Sieht schon gut aus“, sagt Lehrer Jörn Schumann. Die E-Gitarre liegt sicher auf dem Oberschenkel, fühlt sich schwer und glatt an. Der rechte Daumen streicht von der obersten Saite aus nach unten. „Schrumm“, klingt der Akkord aus der Verstärkerbox, brummt im Bauch. An den Fingerkuppen auf dem Griffbrett kribbelt es. „Jetzt mal im Rhythmus“, sagt Schumann, klopft auf seinem Oberschenkel den Takt vor.

Probeunterricht, Konzerte und Tipps zu Instrumenten gab es am Samstag in der Musikschule beim Tag der offenen Tür. Einige hundert Kinder und Erwachsene kamen ins Carré an der Dieker Straße.

Mal anfassen, einen kleinen Erfolg erleben — in der Schnupperstunde geht es um den ersten Kontakt mit einem Instrument. „Mit einem Akkord kommt man aber nicht weit“, sagt Schumann und zeigt den nächsten Griff. Jetzt müssen drei Fingerkuppen die Saiten niederdrücken: „Wenn man das schafft, kann man bald schon das erste Lied spielen“, fügt der Lehrer schmunzelnd hinzu.

Musikalienhändler haben ihre Stände im Foyer aufgebaut, im Saal wechseln sich die Ensembles mit Auftritten ab. Eltern stehen auf den Gängen zusammen, eine Mutter beruhigt auf dem Gang ihr Baby.

„Ich möchte sofort spielen“, sagt Marvin (6) aus Haan und schaut zu den golden blitzenden Hörnern. „Eigentlich will er Schlagzeug lernen“, sagt seine Mutter Sandra Küpper. Keyboard und Trommel habe er schon zu Hause ausprobiert, die Flöten hätten ihn nicht überzeugt.

„Wir machen Gruppen- und Einzelunterricht“, sagt Gitarren- und Basslehrer Lehrer Jens Filser einer Mutter. Wichtig sei, die Gruppen nach etwa gleichem Kenntnisstand zusammenzustellen. „Erwachsene Schüler kommen meistens mit einem bestimmten Wunsch“, sagt Schumann. „Lady in Black“ wollten sie spielen oder „Seven Nations Army“.

Jana (6) hat zum ersten Mal in ein Fagott geblasen: „Meine Lippe hat ganz doll vibriert. Das war gut.“ Es sei fast schon klar, dass sie ein Instrument an der Haaner Musikschule lernen wird, sagt ihre Mutter Kirsten Pazic. Im Rucksack hat sie Brezeln für das Buffet in der Cafeteria mitgebracht. Ihre beiden Töchter würden viel singen, sagt die 42-jährige Haanerin. In der Musiktheatergruppe von Schulleiterin Eva Dämmer würden sie im Sommer beim Musical „Monster gibt es nicht“ mitspielen. „Ich finde es besonders gut, dass für die Ensembles keine zusätzlichen Gebühren berechnet werden, wenn die Kinder für ein Instrument angemeldet sind“, sagt die Mutter.

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