Streik: Schulen können Ausfall kompensieren

Wegen des Fehlens zweier angestellter Lehrer fiel an der Sekundarschule eine Lerngruppe aus.

Der Streik angestellter Lehrer hat gestern vor allem die Sekundarschule in Hilden getroffen. Wie Leiterin Sabine Klein-Mach berichtet, mussten wegen des Ausstands zweier Lehrer zwei Nachmittagsgruppen zwischen 13.20 und 15 Uhr ausfallen.

Die Schüler der einen konnten auf die anderen Gruppen verteilt werden. Damit waren jedoch die Kapazitäten erschöpft; die Jugendlichen der zweiten Gruppe konnten nicht auch noch umverteilt werden und wurden daher nach Hause geschickt. Darüber waren die Eltern bereits am Montag informiert worden. Beschwerden gab es dazu nicht, berichtet Klein-Mach.

In anderen Schulen machte sich der Lehrerstreik nicht bemerkbar: „Bei uns gibt es keinen Unterrichtsausfall“, gaben die Leiter der Hildener Realschulen und Gymnasien sowie des Haaner Gymnasiums unisono bekannt. „Wir haben zurzeit eine Grippewelle, das verursacht stärkeren Unterrichtsausfall als der Streik“, sagte Udo Kotthaus, Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Hilden.

Die Gewerkschaften GEW und Verdi haben gestern deutschlandweit angestellte Lehrer zu Warnstreiks aufgerufen. Sie fordern für die rund 200 000 nicht verbeamteten Lehrer in Deutschland 5,5 Prozent mehr Geld. Dadurch soll der Abstand zu den besser verdienenden, verbeamteten Lehrern verringert werden.

Nach Angaben von Ulrich Röck, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ortsverband Hilden, Haan, Mettmann und Erkrath, sind in seinem Bezirk von allen Lehrern rund 80 Prozent verbeamtet und 20 Prozent angestellt. Die GEW hat in allen vier Städten rund 300 Mitglieder.

Weitaus größere Folgen des Ausstands befürchtet Stefan Kwasniewski, stellvertretender Schulleiter des Berufskollegs Hilden, für Donnerstag, 12. März. Dann rufen gleich mehrere für Lehrer zuständige Gewerkschaften zu einer zentralen Kundgebung auf.

GEW-Gewerkschafter Röck macht außerdem darauf aufmerksam, dass es zurzeit Auseinandersetzungen um die Tarife für den gesamten öffentlichen Dienst gibt.

Deshalb können bald auch andere Bereiche betroffen sein: Krankenhäuser, Polizei, Gerichte, Finanz- oder Bürgeramt oder Straßenmeistereien.

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