Hilden Hilden schlägt drei neue Verkaufssonntage vor

Hilden. · Anfang Oktober, Anfang November und im Advent – drei Wunschtermine für verkaufsoffene Sonntage. Stadtmarketing bereitet entsprechenden Antrag vor.

Sie sollen die ausgebliebenen Umsätze zumindest teilweise kompensieren und den Einzelhandel stärken – das Hildener Stadtmarketing bereitet momentan drei zusätzliche verkaufsoffene Sonntage vor. Doch ob sie tatsächlich durchgeführt werden können, steht in den Sternen. Denn die Gewerkschaft Verdi hält nichts von der Idee.

„Wir befinden uns in einem schwebenden Prozess“, erklärt Stadtmarketing-Chef Volker Hillebrand. Es gebe einen Ratsbeschluss, der ganz klar sage, dass verkaufsoffene Sonntage an Veranstaltungen gebunden seien. „Doch die finden momentan nicht statt“, so Hillebrand.

Allerdings könnten Verkaufssonntage auch anders begründet werden, beispielsweise um den Einzelhandel zu stärken, erklärt er. „Früher hätte man uns ausgelacht, wenn wir diesen Grund angeben hätten. Durch Corona hat sich die Situation jedoch grundlegend geändert.“

In Nordrhein-Westfalen dürfen die Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich an bis zu vier Sonntagen öffnen. Damit könnten wegen der Corona-Beschränkungen ausgefallene verkaufsoffene Sonntage nachgeholt werden, erklärte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Das Landeskabinett hat eine entsprechende Verwaltungsvorschrift erlassen. Mit den Kirchen und Gewerkschaften seien diese Pläne besprochen worden. „Wir bauen darauf, dass es dafür eine entsprechende Unterstützung gibt“, sagte Pinkwart. Mit dieser einmaligen Maßnahme sollten auch Verkaufsströme in den Herbstmonaten von den Samstagen auf Sonntage umgelenkt werden. Das sei auch für den Schutz vor dem Coronavirus gut.

Der Sonntag gilt als
besonders schützenswert

Die Gewerkschaft Verdi lehnt diesen Vorstoß entschieden ab. Verkaufsoffene Sonntage dürften nicht allein aus wirtschaftlichen Aspekten durchgeführt werden. Der Sonntag sei besonders schützenswert. „Verkaufsoffene Sonntage dürfen nur stattfinden, wenn sie anlassbezogen terminiert sind. Wenn also etwa parallel eine Großveranstaltung geplant ist. Das ist aber in Zeiten von Corona untersagt, um die Bevölkerung zu schützen. Sonntagsöffnungen sind somit zurzeit weder sinnvoll noch gesetzlich möglich. Deshalb werden wir gegen diesen klaren Rechtsbruch auch juristisch vorgehen“, informiert Gabriele Schmidt, von Verdi NRW.

Trotz des Gegenwindes bereitet Volker Hillebrand für die Ratssitzung am 23. September einen entsprechenden Vorschlag vor. Dieser sieht vor, drei Mal sonntags zu öffnen. „Anfang Oktober, Anfang November und einmal im Advent“, zählt er auf.

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