Wunsch an Politik Kita-Eltern wollen mehr Mitspracherecht

Haan. · Der Stadtelternrat Haan hatte Politik, Verwaltung und Haaner Eltern zu einer Dialog-Veranstaltung über die Situation der Kitas speziell zu Corona-Zeiten eingeladen. Aber auch das neue Kinderbildungsgesetz war ein Gesprächsthema.

 Der Stadtelternrat hatte Politik und Verwaltung zur Dialogveranstaltung eingeladen. Unser Bild zeigt Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg (l.) und Bernhild Kurosinski.

Der Stadtelternrat hatte Politik und Verwaltung zur Dialogveranstaltung eingeladen. Unser Bild zeigt Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg (l.) und Bernhild Kurosinski.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Ende 2020 werden in der Gartenstadt voraussichtlich alle Kinder einen Kitaplatz haben. Grundsätzlich ist der Stadtelternrat Haaner Kitas mit der Kinderbetreuung also zufrieden. Dass es dennoch reichlich Diskussionsbedarf gibt, zeigte sich bei einer Dialogveranstaltung mit Eltern, Stadtverwaltung und Vertretern der Politik.

Neben den Lehren aus Corona stand das neue Kinderbildungsgesetz (Kibiz) auf der Agenda. Die Pandemie hat bei den Eltern Spuren hinterlassen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde auf eine harte Probe gestellt, eine Wiederholung der Situation ist für viele unvorstellbar. „Wir haben nach acht Wochen ein Positionspapier verfasst, weil es so einfach nicht weitergehen konnte“, berichtete die Stadtelternratsvorsitzende Bernhild Kurosinski. Jetzt wolle man wissen, was bei einem erneuten Lockdown, im Speziellen mit den Beiträgen passieren würde, schlössen die Kitas erneut.

Es gab in Haaner Kitas
bisher nur zwei Verdachtsfälle

„Bis jetzt hatten wir Glück, es gab bislang nur zwei nicht bestätigte Corona-Verdachtsfälle in Kitas“, betonte die städtische Beigeordnete Annette Herz. Sollte tatsächlich eine Gruppe oder eine ganze Kita noch einmal schließen, müsse man dann nachdenken, was mit den Elternbeiträgen passiere. „Ich möchte mir jetzt aber noch keine Horrorszenarien ausmalen“, betonte Bürgermeisterin Bettina Warnecke. Wie mit den Beiträgen umgegangen werde, hänge auch davon ab, ob eine Schließung wenige Tage oder mehrere Wochen dauere. „Wir werden dann gemeinsam auch über andere Betreuungsformen nachdenken“, versprach die Verwaltungschefin. Sicher sei allerdings, dass das Land kein Schutzschild mehr vorsehe und das Ganze zu Lasten der Stadtkasse ginge.

Einmal mehr stand auch das Thema Fachkräftemangel im Fokus: Durch Kita-Mitarbeiter, die zur Risikogruppe gehören, ist die Lage noch schwieriger als vor Corona. Das Land fördert deshalb von August bis Dezember 2020 zusätzliches, allerdings nur nichtpädagogisches Personal (Alltagshelfer) pro Kita mit 10 500 Euro. Bislang haben nur zwei Kitas Bedarf angemeldet. „Eigentlich bräuchten wir mehr pädagogische Mitarbeiter“, hieß es von der Stadt.

Wie aber schafft die Stadt Anreize für Fachkräfte, in Haan zu arbeiten? Meike Lukat von der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan plädierte dafür, mit den Fachkräften gemeinsam ein Anreizsystem zu entwickeln. Wie sie konnte sich auch Andreas Rehm (GAL) vorstellen, dass „Bedienstetenwohnungen“ ein gutes Lockmittel sein könnten. Die CDU sprach sich dafür aus, selber Fachkräfte auszubilden, die SPD für die Einrichtung eines Mitarbeiterpools mit flexibel einsetzbaren „Springern“.

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