Stadt setzt Schülerentwürfe um

Hilden bietet Jugendlichen immer wieder die Chance, sich in Planungen einzumischen.

Hilden. Wohlklingende Titel hat sich die Stadt einige gegeben. Hilden nennt sich Sportstadt, Bildungsstadt und Einkaufsstadt. Ein gutes Sport-, Bildungs- und Einkaufsangebot ist aber nicht alles, damit sich Bürger wohlfühlen. Wichtig ist auch die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen mitwirken zu können. Dazu gehört die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in den sie betreffenden Bereichen. Wie steht es damit in Hilden?

Hilden war 1996 eine der ersten Städte, die ein Kinderparlament eingeführt haben. Später kam das Jugendparlament hinzu. An Bewerbern für diese Gremien mangelt es nicht. Das liegt auch daran, dass Kinder und Jugendliche sich ernst genommen fühlen, weil ihre Wünsche in Politik und Verwaltung aufgegriffen und möglichst auch umgesetzt werden.

Die Möglichkeit zur Mitbestimmung zeigt sich auch abseits der Jugendgremien. Ein Beispiel dafür ist die geplante Sanierung des Schulhofes am Helmholtz-Gymnasium. An den Planungen waren auch die Schüler beteiligt. Achtklässler und Oberstufenschüler haben im März dieses Jahres im Schulentwicklungsausschuss des Gymnasiums eigene Entwürfe vorgestellt. Damals hieß es seitens der Stadt, die Ideen sollen in die Planungen einfließen.

Ein Blick in die nun vorliegenden Pläne der Stadt zeigt, dass die Vorschläge der Schüler zur Schulhofgestaltung teilweise übernommen wurden. „Die Unterstufenschüler wünschen sich mehr Grün“, lautete etwa eine Anregung, die im Frühjahr von den Schülern genannt wurde. Bei Interviews unter Mitschülern war seinerzeit zudem deutlich geworden, dass sich die Schüler mehr Sitzplätze auf ihrem Schulhof wünschen. Beide Vorschläge finden sich im städtischen Entwurf wider.

Dass der von den Schülern ins Gespräch gebrachte Physikgarten in Anspielung auf den Namensgeber der Schule zunächst nicht umgesetzt wird, hat finanzielle Gründe. Gänzlich vom Tisch ist die Idee aber noch nicht. Die Stadt will zumindest die Voraussetzungen schaffen, sie zu einem späteren Zeitpunkt bei besserer Kassenlage noch umsetzen zu können.

Auch das zeigt, dass die Mitwirkungsmöglichkeit von Kindern und Jugendlichen in Hilden zumindest die Schulnote „gut“ verdient. Denn auch Niederlagen gehören nun einmal zur Demokratie. Nicht alles Wünschenswerte ist auch bezahlbar. Das werden die Kinder und Jugendlichen des Helmholtz-Gymnasiums später noch häufiger erfahren müssen.

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