Verkehrsprojekt Haan befragt Bürger zur Mitfahrzentrale

Haan · Über eine Plattform sollen sich künftig Fahrgemeinschaften organisieren können. Die Stadt Haan will jetzt in einer Umfrage Fakten sammeln

 Wo die Reise hingeht, will Haan beim Projekt Mitfahrzentrale mit Hilfe einer Umfrage bestimmen.

Wo die Reise hingeht, will Haan beim Projekt Mitfahrzentrale mit Hilfe einer Umfrage bestimmen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Vorgabe ist klar: Der Rat der Stadt Haan hat am 29. Juni diesen Jahres die Einführung einer kommunalen Mitfahrzentrale für Haaner Pendler zur Bildung von Fahrgemeinschaften beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Ausschreibung für die Einrichtung und Betreuung einer geeigneten Onlineplattform zu erstellen. Jetzt hat die Stadt eine Umfrage veröffentlicht, in der sie um den Input der Bürgerschaft bittet, um deren Wünsche in das Vergabeverfahren einfließen zu lassen.

Nutzbar sein soll die Plattform für alle Fahrten der Haaner sowie die Fahrten von weiteren Auspendlern (mit einem Startort in Haan) und Einpendlern (mit einem Zielort in Haan). Die Nutzungsgebühren übernimmt die Stadt im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge im Bereich Mobilität und Klimaschutz.

„Wir freuen uns sehr auf die Rückmeldungen der Haaner Bürgerinnen und Bürger, um vorab schon einen Eindruck zu gewinnen, was ihre Erwartungshaltung an die Plattform ist und wie wir sie besonders nutzerfreundlich aufbauen können“, sagt Klimaschutzmanagerin Janine Müller. Das neue Portal werde eine große Chance sein, die Treibhausgasemissionen durch den Individualverkehr zu reduzieren, ohne die Flexibilität einer Autofahrt aufzugeben, auf die viele Haanerinnen und Haaner bei ihren Pendelstrecken zählten – vor allem wenn es um Orte gehe, die über den ÖPNV nicht gut erreichbar seien oder zu weit entfernt lägen für den Fuß- oder Fahrradweg.

Auch die Gesellschaft zählt
beim gemeinsamen Fahren

„Und nicht nur das: Fahrgemeinschaften sparen Fahrtkosten ein und stärken den sozialen Zusammenhalt. Ganz nach dem Motto: Im Team fährt es sich besser als allein!“, erklärt Bürgermeisterin Bettina Warnecke.

Die Umfrage kann bis zum 3. September bequem und papierlos online unter https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/pendlerumfrage-mitfahrzentrale-haan ausgefüllt werden. Der Link findet sich auch unter der zugehörigen Meldung unter „Aktuelles“ auf der Homepage der Stadt Haan. Für Bürger ohne Internetzugang wurden ausgedruckte Formulare im Rathaus hinterlegt, die dort abgeholt und ausgefüllt wieder abgegeben werden können.

Laut Pendleratlas NRW finden allein in Haan jeden Tag rund 25.300 Fahrten zum Arbeitsplatz statt. Drei Viertel der Pendler sind mit dem Auto unterwegs und legen dabei durchschnittlich über 7600 Kilometer pro Jahr zurück. Damit dominiert der motorisierte Individualverkehr den Personenverkehr. Knapp 94 Prozent fahren allein, freie Plätze im Auto bleiben ungenutzt, Ressourcen werden verschwendet.

Ziel des kommunalen Klimaschutzes sollte es sein, die Emissionen des Straßenverkehrs zu reduzieren, betont die Stadt. Dazu beitragen könne neben einer Verringerung des motorisierten Individualverkehrs auch eine bessere Auslastung über Fahrgemeinschaften.

Eine kommunale Mitfahrzentrale ermögliche die exakte Suche nach den passenden Mitfahrern für gemeinsame Fahrten zum Arbeitsplatz, denn jede Fahrgemeinschaft entlaste die Umwelt, mindere das Verkehrsaufkommen und reduziere Fahrtkosten.

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