Staatsanwalt ermittelt gegen Reisevermittler

Das Gruitener Büro von Reiner Bruker soll unter anderem die Skatfreunde Haan-Gruiten um 9500 Euro betrogen haben.

Gruiten. Schon ihr 25-jähriges Bestehen haben die Skatfreunde Haan-Gruiten auf Mallorca verbracht. Vier Tage im Februar bei frühlingshaften Temperaturen — das sollte im kommenden Jahr wiederholt werden. Dann wird der Verein 30 Jahre alt — ein Grund genug, für eine weitere Reise auf die spanische Insel, an der 40 Frauen und Männer teilnehmen wollten.

„Ich habe, wie auch in all den Jahren zuvor, die Reise beim Gruitener Reisevermittler Rainer Bruker gebucht. Die Anzahlung dafür, das waren 9500 Euro, habe ich bei der Sparkasse abgeholt und die Summe Herrn Buker bar übergeben“, sagt Jürgen Artz vom Vorstand der Skatfreunde. Er ist für alle Tourneen und Reisen im Verein zuständig. Die Übergabe sei zwar von Bruker quittiert worden: „Er hat aber das Geld nicht weitergegeben, sondern in die eigene Tasche gesteckt“, vermutet Artz sehr verärgert.

Inzwischen hat das Gruitener Reisebüro beim Wuppertaler Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt (Aktenzeichen 145/IN 76/12), und Jürgen Artz eine Anzeige wegen Betrugs erstattet.

Und er ist nicht der einzige. „Bei der Polizei gehen laufend weitere Anzeigen wegen Betrugs gegen den Reisevermittler ein“, sagt der Wuppertaler Oberstaatsanwalt Wolf Baumert auf WZ-Nachfrage. Bislang liege der entstandene Schaden bei etwa 20 000 Euro. Wie viele Geschädigte es bislang gibt, konnte er aber nicht sagen. „Das Verfahren steht noch ganz am Anfang“, sagt Baumert. „Wir steigen jetzt erst in die Ermittlungen ein.“ Zurzeit liege die Hauptarbeit bei den Kollegen von der Polizei, weil bei denen die Anzeigen eingehen. „Aber wir haben das weitere Vorgehen abgesprochen“, sagt Baumert und versichert: „Wir sind dran.“

Den Haaner Skatfreunden hilft das erstmal nicht. Im Gegenteil. „Das trifft uns sehr“, sagt Artz. Er weiß unter anderem, dass auch das Helmholtz-Gymnasium in Hilden bei Bruker Studienreisen gebucht habe und sich immer mehr Menschen melden würden, die betrogen wurden. Laut Artz auch eine Frau, die für das nächste Jahr eine Reise für drei Personen in die USA gebucht hatte.

„Bruker hat mir gesagt, dass er das Geld schnell braucht, um die Flüge für uns bezahlen zu können. Die, die er uns gegenüber genannt hat, gibt es aber im Flugplan der Lufthansa gar nicht“, fügt Artz hinzu und macht aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. Auch das Hotel, das Buker angeblich gebucht habe, sei schon seit einem Jahr wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Ob die Reise für die 40 Skatfreunde doch noch zustande kommt, ließ Artz offen.

Das Reisebüro Bruker war am Montag telefonisch nicht zu erreichen — der Anschluss scheint nicht geschaltet zu sein.

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