Haan Neuer Boden kostet 100 000 Euro

Haan. · Für den maroden Boden der Halle Adlerstraße hat die Stadt Haan ein Angebot eingeholt.

Der Gutachter nahm sich zwei Stunden Zeit für den Ortstermin: Am 5. Februar trafen sich gegen 13 Uhr zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit dem von der Industrie-und Handelskammer öffentlich bestellten Sachverständigen Uwe Schattke in der Sporthalle Adlerstraße. Sein Auftrag lautet, herauszufinden, inwieweit ein neuer Profi-Hallenboden zu welchem Preis den bisherigen beschädigten Boden ersetzen kann.

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch, 4.März, sollen die Konsequenzen aus dem Ergebnis des Gutachters gezogen werden. Die Handballer der Unitas werden besonders interessiert das Ergebnis verfolgen, denn sie standen wegen Haftmittel-Einsatzes in der Kritik.

So viel lässt sich dem Gutachten zumindest schon mal entnehmen: Auch der Sachverständigesieht die regelmäßige Nassreinigung als Hauptgrund für die Schäden am bisherigen Hallenboden. So war der mit PUR beschichtete Verbundschaum dem Gutachten zufolge den Bodenöffnungen an zahlreichen Stellen gelöst. Wörtlich heißt es: „In den einige Zentimeter breiten offenen Bereichen wurde erhöhte Feuchtigkeit festgestellt.“ Grund dafür: übermäßige Reinigung. „Die Metallrahmen und die Hülsen zur Aufnahme von Spielsäulen waren verrostet“, heißt es weiter.

Doch wie teuer wird ein Austausch? Um diese Frage zumindest annähernd beantworten zu können, hat die Stadtverwaltung ein Angebot bei einer Sportbodenfirma eingeholt. 100 000 Euro stehen dort generell zu Buche. Gutachter Schottke hat auch überprüft, wie realistisch dieser Kostenrahmen sich darstellt. Dabei sind ihm mehrere Dinge aufgefallen:

 Aus dem Angebot ging nicht hervor, ob auch die Geräteräume bearbeitet werden sollen“ In den Flächenangaben bestehe eine Differenz von 170 Quadratmetern.

Empfohlener neuer Bodenbelag ist zwei Millimeter dick

Weiter heißt es: „Der aktuell liegende Oberbelag hat eine Dicke von zirka fünf bis sechs Millimeter. Der empfohlene neue PVC-Belag ist zwei Millimeter dick. Wegen der entstehenden Höhendifferenz muss die Tribüne vollständig von der Wand gelöst und in die Hallenmitte gefahren werden. Nach Erneuerung des unter der Tribüne befindlichen Oberbelages kann die Tribüne wieder zurückgefahren werden. In diesem Rahmen empfiehlt sich die Durchsicht beziehungsweise Erneuerung der Tribünenräder.“

Wenn der Stabhochsprung-Einstichkasten nicht benötigt werde, sollte er ausgebaut und der entstandene Hohlraum mit Schnellestrich so vorbereitet werden, dass auf der Fläche der Sportboden mit elastischer Schicht verlegt und an die umgebende Fläche angepasst werden könne.

„Im Angebot fehlt die Spielfeldlinierung. Vor Erneuerung des Belages empfiehlt es sich, mit den Nutzern die gewünschten Spielfelder zu besprechen und vom Auftragnehmer eine maßstabgerechte Zeichnung aller Spielfelder zu fordern. Überall diese Details soll der Fachausschuss nun diskutieren. In der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung heißt es dazu: „Grundsätzlich kann die Sanierung auf Grundlage der vorliegenden Preisabfrage erfolgen“

Ein neuer Bodenbelag werde voraussichtlich „eine effizientere und ökonomische Barunterhaltsreinigung ermöglichen“. Jedoch sei weiterhin regelmäßig Haftmittelentfernung (derzeit vier erlaubte Hafttage) durchzuführen. Eine Kostenanalyse dazu könne erst nach Einbau des neuen Bodenbelags erstellt werden.

Gleichwohl ist die erste Einschätzung des Unitas-Vorsitzenden Wolfgang Goeken durchaus positiv. Er sagte jetzt in einer ersten Reaktion: „Wir müssen uns die Konditionen natürlich genau anschauen, aber ich glaube, der Einsatz eines solchen Profibodens könnte allen Beteiligten von Schule bis Sportverein zugute
kommen.

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