Haan „Wir sind Haan“ ist eine Erfolgsgeschichte

Haan  · Das Seniorennetzwerk feierte neunten Geburtstag. Es bringt rund 1000 Ältere zusammen.

 Ute Melchior-Giovannini und Kurt-Eugen Melchior haben das Netzwerk ins Leben gerufen.

Ute Melchior-Giovannini und Kurt-Eugen Melchior haben das Netzwerk ins Leben gerufen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Auf eine neunjährige Erfolgsgeschichte kann das Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ blicken: Das in der Region einmalige Angebot führt regelmäßig rund 1000 Senioren der Stadt zusammen, die nach persönlichen Interessen und ohne Verpflichtung, singend, kochend, spazierend oder bastelnd, gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Stolz auf eine besondere Leistung sind Kurt-Eugen Melchior und seine Frau Ute Melchior-Giovannini, Initiatoren des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“, nicht, sagt die 69-Jährige. „Dass das Netzwerk funktioniert, liegt schließlich an den vielen Aktiven und nicht zuletzt an den 75 Ehrenamtlern, die unsere derzeit 35 Gruppen als Ansprechpartner leiten.“ Der Erfolg des Netzwerks, das am Wochenende neunten Geburtstag im CVJM-Saal feierte, sei also allen Mitwirkenden zu verdanken. „Er leitet sich aus unserem Leitbild ab“, unterstreicht Melchior-Giovannini: „Ich für mich. Ich mit anderen für mich. Ich mit anderen für andere. Andere mit anderen für mich.“

Spätere Freunde kamen
auf der Kirmes ins Plaudern

Leo Middelhoff (67) fand durch das Netzwerk Anschluss an seinem neuen Wohnort: Vor knapp viereinhalb Jahren zog der pensionierte Marketing-Experte mit seiner Frau in die Gartenstadt. „Und das auch noch während der Kirmes“, erinnert sich der 67-Jährige und schmunzelt.

Beim Kirmesbesuch gönnte sich das Paar ein Glas Wein an einem Weinstand, wo sie Reinhard Groß kennenlernten. „Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass wir beide gerne Fahrradfahren. Er erzählte mir, dass er Fahrrad-Guide im Netzwerk sei und Touren organisiere.“ Middelhoff packte die Neugier und schaute sich im Netzwerk mal um. Während sich seine Frau für den Spontanchor interessierte und dort Anschluss fand, radelte Leo Middelhoff zunächst in der Fahrradgruppe mit und schloss sich hinterher auch der Fotogruppe an. Mittlerweile besucht er darüber hinaus eine Kochgruppe und ist im Planungsteam aktiv.

Als Marketing-Experte im Ruhestand kümmerte sich Middelhoff um einen neuen Netzwerk-Folder, auf dem sämtliche Gruppen vorgestellt sind, sowie um die neue Homepage. Auch Monika Christmann (67) ist seit vier Jahren dabei, singt im Spontanchor mit, besucht gemeinsame Veranstaltungen und kümmert sich um den Newsletter. „Die Gemeinschaft macht einfach sehr viel Spaß und es ist ein tolles Team und viele Leute, die erstaunlich viel zu bieten haben.“

Jeder, der mag, bringt sich
mit seinen Fähigkeiten ein

Genau das, sagt Ute Melchior-Giovannini sei das Besondere, das das Netzwerk ausmache: „Jeder der mag, bringt sich mit seinen Fähigkeiten ein.“ So seien auch die meisten Gruppen entstanden, erklärt Middelhoff: „Wir haben zum Beispiel jemanden im Netzwerk der nach seinem Ruhestand nicht genau wusste, was er mit seiner Zeit anstellen sollte. Er spielt aber gerne Scrabbel und fragte im Netzwerk an, ob es noch andere wie ihn gebe. Seit diesem Jahr haben wir eine Scrabbel-Gruppe, die sich zweimal im Monat zum Spielen trifft.“ Andere, die gerne Städtereisen organisieren, begeistern andere, die mitfahren. Selbst aktiv werden und teilnehmen lautet das Motto des Netzwerks, das völlig unverbindlich als Interessengemeinschaft funktioniert, ohne Mitgliedschaft oder Beiträge. Unterstützung erhält das überkonfessionelle Netzwerk von der Evangelischen Kirchengemeinde, die den Gruppen Räume kostenlos zur Verfügung stellen. Auch mit der Awo kooperiert das Netzwerk, das für alle Menschen ab 50 Jahren zur Verfügung steht.

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