Schuldenprävention: Haushaltsplan fürs Taschengeld

Schuldnerberatung des SKFM bietet in Kindergärten ein Projekt zum Thema Geld an.

Hilden. Kinder im Vorschulalter wissen, was Geld ist, wozu sie es brauchen, dass es toll ist, genug davon zu haben. Sie verstehen aber auch, wenn es mal nicht reicht, um alle Wünsche zu erfüllen. Die Eltern müssen es ihnen nur erklären — oder Claudia Brodmann vom Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) erklärt es ihnen.

Die Sozialpädagogin besucht im Rahmen der Schuldenprävention auch Kindergärten. In der Arche war sie schon, jetzt auch im Mäusenest. „Zwei weitere Kitas haben angefragt“, sagt sie. Und Ursula Blasius, Leiterin der städtischen Kita Mäusenest, ist an einer Wiederholung im kommenden Jahr interessiert.

„Wir haben viele Kinder, die wissen, dass das Geld knapp ist“, sagt die Kita-Leiterin. Das sei „beim Frühstück, bei der Kleidung und bei den Freizeitaktivitäten“ zu sehen. Aber auch Eltern, die nicht mit jedem Cent rechnen müssen, profitieren vom Projekt: „Die Kinder merken, dass sie nicht alles kaufen können“, sagt Brodmann. Das ist manchmal schwer zu vermitteln. „Wenn Kinder ein Ziel im Kopf haben, dann wollen sie nur das. Alles andere wird ausgeblendet“, sagt Blasius.

Die SKFM-Mitarbeiterin sieht ihre Arbeit mit den Kindern deshalb auch als Türöffner. „Über die Kinder sind die Eltern besser erreichbar“, sagt sie. Vorträge zum Thema würden kaum besucht, da sei die Hemmschwelle zu hoch. Wenn sich aber die Kinder damit beschäftigen, interessiert es auch die Eltern.

Deshalb bekommen die Kinder zum Abschluss neben ihrer Urkunde auch eine Mappe mit Informationen für die Eltern. Die erfahren darin unter anderem, wie viel Taschengeld in welchem Alter empfohlen wird, damit die Kinder den Umgang mit Geld lernen können. Sie lernen aber auch, dass es Dinge gibt, die das Leben schön machen und kein Geld kosten: Zuwendung und gemeinsam verbrachte Zeit.

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