Schüsse aus Luftpistolen: Täter verurteilt

Hildener Ehepaar wurde Opfer der 18-Jährigen.

Solingen/Hilden. Weil sie mit einer Luftpistole wahllos auf Passanten am Ohligser Hermann-Löns-Weg geschossen haben, hat das Amtsgericht Solingen am Donnerstag zwei Solinger (beide 18) zu Jugendstrafen verurteilt.

Sie haben gestanden, im Februar aus einem Fenster heraus geschossen zu haben. „Wir wissen, dass das eine ziemlich miserable Aktion war“, sagte einer der Angeklagten. Zu den Geschädigten gehören auch Wanderer aus Hilden.

„Ich habe den Knall gehört, als das Diabolo-Geschoss eine Daunenjacke getroffen hat“, sagte einer der Angeklagten. Er hatte angegeben, seinen Freund in Ohligs besucht zu haben: „Ich habe aber nur mal auf einen Vogel geschossen oder auf einen Hund.“

Er solle die Wahrheit sagen, fuhr ihn sein Mitangeklagter an: „Gleich daneben ist doch eine Person gelaufen.“ Die vier Getroffenen berichteten von Schmerzen — an der Schulter, am Bein, an der Hand. Ein Hildener Ehepaar war bei einem Spaziergang durch die Heide ins Schussfeld geraten: „Wir schauen uns immer noch um, wenn wir an der Stelle vorbeikommen“, sagte der Mann (75).

Schon die Pistole in einem Tabakladen zu kaufen, sei eine dumme Idee gewesen, sagte der Ohligser Angeklagte. Nach dem Kauf hätten beide Marihuana geraucht. „Ich rauche zweimal pro Woche.“ Für die begangene Tat hat das Gericht den Ohligser zu 15 Monaten Haft verurteilt, zur Bewährung.

Eingerechnet ist eine frühere Strafe wegen schweren Raubs. Der zweite Angeklagte, vorbestraft wegen Diebstahls in Hilden, muss eine Woche in Dauerarrest und eine Drogenberatung wahrnehmen. Was Auslöser für die Tat war, bleibt unklar. Das Urteil ist rechtskräftig.

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