Coronavirus Qiagen weitet Schnelltest-Produktion aus

Hilden. · Der Corona-Test des Hildener Unternehmens ist zugelassen und kann auf den Markt.

 Die Probe kommt in das Analysegerät QIAstat-Dx und wirft innerhalb einer Stunde das Ergebnis aus.

Die Probe kommt in das Analysegerät QIAstat-Dx und wirft innerhalb einer Stunde das Ergebnis aus.

Foto: Qiagen

Mit einer Sonderzulassung kann Qiagen den neu entwickelten Corona-Schnelltest schon früher als geplant auf den Markt bringen. „Wir freuen uns, die QIAstat-Dx SARS-CoV-2-Tests für klinische Labors in Deutschland auf den Markt zu bringen“, sagte Thierry Bernard, Interim-CEO und Senior Vice President, Leiter des Geschäftsbereichs Molekulardiagnostik bei dem Hildener Biotech-Unternehmen. „Unsere Teams haben schnell auf die Ausbreitung der Covid-19-Krankheit reagiert, indem sie eine 24/7-Produktion von Testkomponenten eingeführt, Personal aufgestockt und in die Erweiterung der Produktionskapazität investiert haben.

Zusätzlich zu QIAstat-Dx liefern wir RNA-Extraktions-Kits unter den Marken QIAamp und EZ1, die in den aktuellen Testleitlinien weltweit empfohlen werden, sowie zahlreiche Komponenten und Instrumente zur Bekämpfung dieser Krise im Bereich der öffentlichen ­Gesundheit.“

Test besteht aus Analysegerät und einer Testkartusche

Zum Schnelltest gehört ein Analysegerät und eine Testkartusche. Das Gerät gibt es bereit seit 2018, die neue Kartusche wurde um das Coronavirus erweitert. Weltweit sind laut Unternehmen bereits jetzt rund 1000 Geräte im Einsatz. Die neu entwickelte Kartusche wird seit Februar in einigen Laboren in Frankreich und China geprüft. Ab sofort können sie von allen medizinischen Einrichtungen bestellt werden.

Und so funktioniert der Test: Ein Techniker lädt einfach einen Rachen- oder Nasennebenhöhlenabstrich in eine Einweg-Kartusche und legt sie in das Analysegerät ein. Die benötigte Chemie für die Verarbeitung und Analyse von DNA- und RNA-Proben sind vollständig in der Kartusche enthalten, das QIAstat-Dx-Gerät liefert die Ergebnisse in etwa einer Stunde.

Aber Qiagen stellt in Hilden nicht nur den Schnelltest, sondern auch Komponenten für die herkömmlichen Tests her. Da beide Produktionen hochgefahren wurden, hat das Unternehmen auf einen Drei-Schicht-Betrieb und eine Sieben-Tage-Woche umgestellt. „Dazu brauchen wir neue Mitarbeiter“, erklärt ein Sprecher. In den vergangenen Tagen haben sich bereits viele Bewerber aus der Region bei Qiagen gemeldet, diese werden nun gesichtet. Der Schnelltest ist übrigens ausdrücklich nicht für Privatanwender gedacht und muss von geschultem Personal benutzt werden. Ganz so einfach wie ein Schwangerschaftstest kommt er nämlich nicht daher.

Und er kostet auch deutlich mehr: Allein das Analysegrät schlägt laut Qiagen mit einem niedrigen fünfstelligen Betrag zu Buche. Dazu kommen noch rund 90 Euro für die ­Testkartusche.

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