Roter Teppich für Retsch

Stadt will den Bebauungsplan Millrather Straße ändern, damit der Laborspezialist expandieren kann.

Gruiten. Die Firma Retsch, die sich selbst bei Laborgeräten als Weltmarktführer auf dem Gebiet der Probenzerkleinerung und Analysensiebung bezeichnet, will expandieren.

Das Unternehmen, das Anfang des vergangenen Jahres seinen Firmensitz von der Landstraße in den Technologiepark Haan verlegt hat, plant spätestens ab 2014 die Errichtung eines Hochregallagers im östlichen Anschluss an die bestehende Werkshalle sowie die durchgängig dreigeschossige Erweiterung des südlich gelegenen Verwaltungstrakts.

Weil laut Stadt diese Vorhaben mit den Vorgaben des Bebauungsplans Nr. 162 nicht mehr zu vereinbaren sind, muss er geändert werden. Es geht vor allem um die Festsetzung der zulässigen Bauhöhen.

Das Problem liegt in der Lage des Areals: Die Fläche fällt in Richtung Süden und Westen stark ab. „Für das topographische Herrichten des Geländes musste viel Aufwand betrieben werden“, sagt Diplom-Ingenieur Jan Roth, geschäftsführender Gesellschafter des Stadtplanungsbüros ISR aus Haan. „Das hatte schon Abweichungen vom geltenden Bebauungsplan zur Folge.“

Im Planungsausschuss hatte er Anlass und Ziel der angestrebten Bebauungsplanänderung vorgestellt, im Stadtrat am Dienstag wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen. Auf Nachfrage gab der Technische Dezernent Engin Alparslan an, dass dies auf Wunsch der Firma Retsch geschehen sei. Das Unternehmen wolle neu in die Planung gehen und dies mit den Nachbarn abstimmen.

Ursprünglich sah das Konzept des Technologieparks eine kleinteilige Nutzung des Areals vor, entsprechend wurde die maximale Gebäudehöhe auf etwa elf Meter über der mittleren Höhe des natürlichen Geländes festgelegt. Damit soll laut Stadt das möglichst harmonische Einfügen des Gewerbegebiets in die Landschaft erreicht werden.

Da sich aber statt vieler kleinerer Unternehmen drei große Firmen mit entsprechenden Gebäuden auf dem Gelände des ersten Bauabschnitts angesiedelt haben, müsste bei entsprechenden Erweiterungen tief in das Gelände gegraben werden, um gerade bei großen Gebäuden die Höhenbegrenzungen einhalten zu können. Das hätte einen unverhältnismäßigen Bodenaushub und starke Eingriffe in die gewachsene Bodenstruktur zur Folge gehabt.

Bereits für die jetzt stehenden Firmenbauten seien erhebliche Aufschüttungen, Abgrabungen und Terrassierungen notwendig gewesen. Also sollen die Bauhöhen laut Stadtplaner Roth „gemäßigt angepasst“ werden.

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