Projekt Velo-Route kommt langsam voran

Der schnelle Radweg soll künftig den Bahnhof Düsseldorf-Benrath mit Solingen und Wuppertal verbinden.

Projekt Velo-Route kommt langsam voran
Foto: cis

Hilden. Das Gebiet der Itterstadt ist kompakt und flach, ideal für Fahrradfahrer. Viele Hildener erledigen ihre Besorgungen mit dem Fahrrad. Deshalb hat die Stadt ein gut ausgebautes Radwegenetz von mehr als 100 Kilometer Länge angelegt. Solingen plant seit 2016 gemeinsam mit den Nachbarstädten Hilden, Düsseldorf und Wuppertal eine sogenannte interkommunale „Velo-Route“. Wie weit ist das Projekt?

„Die Routen-Vorschläge für Hilden sind fertig“, sagt Stadtplaner Lutz Groll, Fahrradexperte im Rathaus. Die Velo-Route soll auf bereits vorhandenen Fahrradwegen geführt werden. „Ich bin die Strecke schon abgefahren“, so Groll: „Sie ist gut und läuft relativ gradlinig.“ Die 5,5 Kilometer lange Strecke vom Bahnhof Düsseldorf-Benrath bis zum S-Bahnhof Solingen-Vogelpark ist aber noch nicht ausgeschildert.

Solingen ist noch nicht so weit. Auch wenn keine neuen Wege gebaut werden müssen, summieren sich die Kosten (neuer Asphalt, neue Markierungen, Wegweiser) auf mehr als 700 000 Euro, berichtet die Stadtverwaltung. Deshalb hat die Klingenstadt Anfang Juni einen Förderantrag für ihren Abschnitt beim Land NRW gestellt. Darüber wird frühestens 2018/19 entschieden. In Solingen soll die Velo-Route vom S-Bahnhof Vogelpark durch die Fußgängerzonen in Wald und Ohligs bis zur Nordbahntrasse in Wuppertal führen und dabei fast 200 Höhenmeter überwinden.

Weil der Radschnellweg-Standard des Landes (unter anderem drei Meter breite Radwege) in Solingen schlicht nicht umsetzbar ist, soll die neue Velo-Route eine schnelle Radwegeverbindung werden, aber kein Radschnellweg. Am Bahnhof Düsseldorf-Benrath soll die Velo-Route auf den Radschnellweg von Monheim und Langenfeld über Düsseldorf nach Neuss treffen (31 Kilometer). Die Kosten werden auf 35 Millionen Euro geschätzt.

Die Trasse verläuft von der Neusser Innenstadt über die Südbrücke und die Stadtteile Volmerswerth und Flehe zur Heinrich-Heine-Universität und von dort weiter durch die Stadtteile Wersten und Holthausen in die Bezirkszentren Benrath und Garath. In Garath verzweigt sich der Radschnellweg Süd in einen Ast Richtung Langenfeld und einen Ast in Richtung Monheim über Düsseldorf-Hellerhof, Monheim-Baumberg und Monheim-Mitte in Richtung auf die südliche Stadtgrenze Monheims.

Monheim ist bereits zum Jahreswechsel 2016/17 aus der Planungsgruppe ausgestiegen, hält aber an seinen Plänen fest, versichert Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen. Der rund sechs Kilometer lange Abschnitt durch Monheim wird ohne Landeszuschuss mit eigenem Geld gebaut. Damit frisch sanierte oder umgebaute Straßen nicht wieder aufgerissen werden müssen. Die Strecke sei außerdem Teil des Monheimer Radwegekonzepts, erläutert Apsel. Bis 2021 soll das Monheimer Teilstück fertig sein.

In Langenfeld läuft der geplante Radschnellweg etwa 2,5 Kilometer von der Berghausener Straße bis Düsseldorf-Hellerhof. Gebaut wird voraussichtlich erst in zwei Jahren, sagt Tiefbauamtschef Franz Frank. In Düsseldorf hat der Stadtrat einen ersten groben Plan für den Radschnellweg beschlossen, nun will die Stadt beim Land Geld für die konkrete Planung beantragen. Wann die Strecke tatsächlich eröffnet wird, ist deshalb noch offen.

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