Haan Posaunenchor Gruiten wird 125

Haan. · Am Samstag, 21. September, feiert der Posaunenchor sein Jubiläum mit Gottesdienst.

 Das Bild aus der frühen Chorgeschichte zeigt, dass Musik wohl eine ernste Angelegenheit war.

Das Bild aus der frühen Chorgeschichte zeigt, dass Musik wohl eine ernste Angelegenheit war.

Foto: Archiv Breidbach

„Ihr sollt Gott loben mit Posaunen und Trompeten“. So oder so ähnlich lautete vielleicht vor gut 125 Jahren – in Anlehnung an dem Psalm 150 – der Auftrag von Pastor Weigle an „seinen“ Posaunenchor. Und noch heute erklingen die Posaunen und Trompeten, Tenorhorn und Tuba zum Gotteslob in der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten-Schöller. Seit Generationen sorgen die Bläser für Musik – in der Dorfkirche, bei Gottesdiensten, beim Dorffest, bei Feiern, bei der Weihnachtsmusik auf dem Dorfanger und nicht zuletzt bei der traditionellen Kurrende an zwei Adventssonntagen. Am Samstag, 21. September feiert der Posaunenchor sein Jubiläum mit einem Festgottesdienst in der Dorfkirche und einem Empfang im Bürgersaal.

Die Wurzeln sind allerdings schon 127 Jahre alt. Denn anfangs war der Posaunenchor Teil des 1890 in der Gemeinde gegründeten Jugendvereins. Und zählte sieben Mitglieder, wie aus einer Meldung an den westdeutschen Jünglingsbund vom 21. April 1892 hervorgeht, den der Verein im Wuppertaler CVJM-Archiv gefunden hat.

Die von Martin Kraus geleitete Gruppe zählt zwölf Aktive

Heute zählt die von Martin Kraus geleitete Gruppe ein Dutzend Aktive. Und es sind auch Frauen dabei, was anfangs – das zeigen Bilder aus vergangenen Zeiten – wohl undenkbar war. Verändert hat sich auch die Instrumentierung. So verschwanden die typischen „Kuhlo-Eier“ aus dem Instrumentenbestand des Chores und damit aus dem Klangbild. Das vom „Posaunengeneral“ Pastor Kuhlo – auf ihn geht die Gründung des ersten Posaunenchors 1865 in Hernhuth/Oberlausitz zurück – favorisierte weiche Klangideal musste anderen moderneren Klangbildern weichen. Die Stimmen des Sopran und des Alt wurden vorwiegend mit Trompeten besetzt. „Mittlerweile musiziert der Posaunenchor zur Gestaltung der Gottesdienste Stücke völlig unterschiedlicher Stilrichtungen und auch mit größerem Schwierigkeitsgrad. Er erarbeitet sich eine Reise quer durch die Epochen der Musikgeschichte, es gibt Instrumentalmusik sowie geistliche Musik neben Arrangements aus Pop und Swing“, schreibt Regina Hübner in der Jubiläumsfestschrift. Posaunenchor-Vorsitzender Jens Lemke dankt der Gemeinde und den Mitgliedern für die Unterstützung und den Einsatz, den Sponsoren für die Förderung. Pastor Hanno Nell hofft, „dass sich auch in Zukunft immer wieder Menschen finden, die bereit sind, dabei mitzumachen, gegen Unbarmherzigkeit und Ewigkeitsvergessenheit anzublasen“. Der Festgottesdienst beginnt am Samstag, 21. September, um 16 Uhr in der evangelischen Dorfkirche an der Pastor-Vömel-Straße. Im Anschluss lädt der Chor zu einem Sektumtrunk in den Bürgersaal ein. Gegen 18 Uhr soll es einen kurzen Festakt geben, in dessen Anschluss intern gefeiert wird.

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