Bezirksdienst der Polizei in Hilden „Ich wollte das aus tiefstem Herzen“

Hilden · Mit Alexandra Garschagen auf Streife im Hildener Westen. Gefährliche Situationen hat die Polizistin, die erst seit Ende 2020 im Bezirksdienst-Bereich tätig ist, noch nicht erlebt. „Informationen der Bezirksbeamten sind wichtig“, betont Polizeidirektor Thomas Decken.

 Alexandra Garschhagen, Bezirksbeamtin im Hildener Westen, wurde bei ihrer Streife von Polizeidirektor Thomas Decken (l.) begleitet.

Alexandra Garschhagen, Bezirksbeamtin im Hildener Westen, wurde bei ihrer Streife von Polizeidirektor Thomas Decken (l.) begleitet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auch wenn das Einsatzgebiet Hilden-West weniger von Wohnbebauung, sondern überwiegend von Gewerbe dominiert ist, so hat Alexandra Garschagen als Bezirkspolizistin gut zu tun. Überwiegend geht es um die Ermittlung von Fahrern. „Wenn also jemand von hier in Bayern zu schnell gefahren ist, so muss ich den verantwortlichen Fahrer ermitteln“, erklärt die 46-jährige Polizeioberkommissarin. Sie pflegt zahlreiche Kontakte im Viertel, sie ist es, die häufig die erste Ansprechpartnerin ist. Ihre Route führt entlang der Telleringstraße, an der die Moschee der marokkanisch-islamischen Gemeinde liegt.

„Zum Vereinsvorstand habe ich ein gutes Verhältnis“, erklärt Garschagen, die sich neben dem informellen Hauptteil ihrer Arbeit, aber auch schon mal um die Opfer-Nachsorge kümmert oder das Rückkehr-Verbot bei häuslicher Gewalt überwacht. „Informationen der Bezirksbeamten sind insbesondere auch für Repressionsmaßnahmen wie Razzien wichtig“, erklärt Thomas Decken, 57-jähriger Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz im Kreis Mettmann.

Was die Kriminalität anbetrifft, so stehe Hilden gut da. „Es gibt überhaupt keine No-Go-Area, wo man sich unsicher fühlen müsse, und wenn sich eine gewisse Klientel irgendwo trifft, fliegen wir schnell ein“, versichert Thomas Decken. Was aktuell am Elbsee für Aufregung sorgt, das sei, weil Düsseldorfer Gebiet, Aufgabe der Düsseldorfer Kollegen.

Der Weg führt über die Otto-Hahn-Straße zur nächsten Moschee, der Emir-Sultan-Camii, der türkisch-islamischen Gemeinde, die dem Ditib-Verband angehört. Erhan Akyol, Vorsteher der Gemeinde mit rund 300 Mitgliedern, demonstriert türkische Gastfreundschaft und bietet sofort einen Tee an. Die Teerunde wird verschoben, denn es liegt noch ein langer Weg vor der Polizistin. „Wir fahren hier einen integrativen Ansatz, und das sehr erfolgreich. Hier lassen sich die Imame auch von einer Frau etwas sagen“, so der Polizei-Direktor.

Gefährliche Situationen hat Alexandra Garschagen, die erst seit Ende 2020 im Bezirksdienst-Bereich tätig ist, noch nicht erlebt. „Bei gewissen Aufgaben, wie etwa der Vollstreckung von Haftbefehlen, bin ich ohnehin nicht allein“, sagt die Polizistin, die erst im Laufe ihrer über 20-jährigen Polizeitätigkeit ihre Vorliebe für den Bezirksdienst entdeckt hat.

„Ich wollte das aus tiefstem Herzen und habe mich direkt darauf beworben“, sagt Alexandra Garschagen. Sie liebt den Kontakt mit Menschen draußen auf der Straße. „Über dem Gartenzaun hinweg erzählen sie einfach mehr als in der einer Büroatmosphäre“, weiß die Polizistin.

Eltern-Taxis sorgen sonst für
Probleme vor Grundschule

Zwar sind momentan noch Ferien, aber ansonsten hat Alexandra Garschagen an der Grundschule an der Düsseldorfer Straße ein aufmerksames Auge auf die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler beim Überqueren der Straße, auf der wegen einer Baustelle aktuell etwas langsamer gefahren wird. „Dafür sorgten aber häufig Eltern-Taxis, die verbotswidrig hielten, für eine für Kinder unübersichtliche Verkehrssituation“, so Garschagen.

Weiter geht es Richtung Horster Allee, entlang der Seniorenresidenz Haus Horst sowie den Wohnheimen für Kinder und Jugendliche der Graf-Recke-Stiftung. Am Ende der Tour gibt es noch eine Stippvisite bei den „Waldkobolden“, einem Waldkindergarten. Hier entspinnt sich sofort ein Gespräch zwischen der Stellvertretenden Leiterin Larissa Lindemann und der Bezirksbeamtin über die Verkehrserziehung der Vorschulkinder. Es ergibt sich ein kleines Problem, denn die Waldkita liegt zwar auf Hildener Gebiet, sie wird jedoch von einem Trägerverein aus Düsseldorf betrieben. Von daher müsse die Düsseldorfer Polizei mit ihrem „Ampel-Indianer“-Projekt die angehenden Schulkinder mit den Gefahren des Straßenverkehrs vertraut machen.

Da in Hilden jedoch mit dem Mobilitäts-Pass die Verkehrserziehung schon bei jüngeren Kindern begonnen wird, wollen die Hildener Polizisten auch ihr Programm den Waldkobolden anbieten.

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