Hilden Jugendliche sind beim Political Talk an Zukunftsfragen interessiert

Hilden. · Das neu gewählte Hildener Jugendparlament kam mit Stadtverordneten und Verwaltungsmitarbeitern ins konstruktive Gespräch.

Mit Moderator und Zeitvorgabe wurde diskutiuert.

Mit Moderator und Zeitvorgabe wurde diskutiuert.

Foto: Stephan Köhlen/Köhlen

Vier Erwachsene, sechs Jugendliche und ein Moderator sitzen jeweils an vier Tischen mit Fragen unterschiedlichster Thematik. Das ist „Political Talk“, das neue Format des Jugendparlaments. „Alle Themen betreffen die jungen Parlamentarier direkt in ihrem persönlichen Leben“, erklärt die städtische Betreuerin Andrea Nowak das Besondere.

Politik und Verwaltung haben ihre Fragen eingereicht. Die frisch gewählten Jugendlichen haben sich die ausgesucht, die sie am meisten interessieren. Die Fragengeber übernahmen während der Diskussion die Gesprächsführung. „Ich bin frei in der Gestaltung des Programms. Wenn ich ihnen etwas aufzwinge, funktioniert das genau so schlecht, wie in der Schule“, berichtet Andrea Nowak. Ein besonderes Lob galt dem Engagement von Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Sie ist für den Zukunftsaspekt in der Diskussion verantwortlich.

Die vier Themenfelder befassten sich mit Jugendeinrichtungen, Beratungsmöglichkeiten für Jugendliche, Fragen von Umwelt- und Klimaschutz, sauberer Mobilität und vielen Zukunftsfragen der Jugendlichen. Angelina Camphausen ist eine der jungen Parlamentarierinnen. „Soziale Medien und lange Schulzeiten haben die Jugendtreffs verdrängt“, stellt die 17-Jährige fest. Jugendorganisationen gleich welcher Coleur würden nur selten besucht. Das sei ein großes Problem. An ihrem Tisch, an dem sich ausschließlich Jugendeinrichtungen in der Stadt auf dem Prüfstand befanden, sei man sich größtenteils einig gewesen. Am Tisch für Beratungsstellen informierte Malin Schmidt als kulturelle Sozialpädagogin über ihre Arbeit. Nicht nur Prävention an Schulen, sondern auch Jugend- und Erwachsenenberatung, in Erstfällen sogar in Kliniken, gehören zu ihren Tätigkeitsfeldern. Viele der Jugendlichen schienen sichtlich überrascht zu sein über die vielen Möglichkeiten, Hilfe bei akuten Problemen aller Art in Hilden bekommen zu können.

Beim „Young Political Talk“ werden Themen intensiv und persönlich besprochen. Die Erwachsenen erhalten die Möglichkeit, sich mit der Lebenswelt, den Bedürfnissen und Problemen der Jugendlichen auseinanderzusetzen. Dieser generationsübergreifende Diskurs sei absolut nötig für die Entwicklung einer Gemeinschaft, meint Andrea Nowak. Die Moderatoren haben eine enorm wichtige Aufgabe. Sie sollen das Gespräch behutsam steuern und dafür sorgen, dass alle zu Wort kommen – und beim vereinbarten Thema bleiben. „Ich hätte niemals mit so vielen politisch interessierten Jugendlichen gerechnet“, ist Martina Reuter sichtlich überrascht. Die FDP-Politikerin erkennt allerdings auch, dass politisches Interesse gefördert werden muss – so wie etwa mit dem Jugendparlament. „Begeisterung für Kommunalpolitik geht nur über Wissen“, glaubt die 57-Jährige. Das Gespräch der Jugendlichen mit den Kommunalpolitikern (übrigens ein Ehrenamt) sei mehr als „Lobby-Arbeit“.

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