Hilden Bauverein Hilden darf alte Häuser ersetzen

Hilden · Alte, eingeschossige Doppelhäuser sollen An den Linden und an der Kölner Straße durch neue Mehrfamilienhäuser ersetzt werden. Dafür hat der Bauverein eine Änderung des Bebauungsplans angeregt.

 In der Straße An den Linden steht rechts ein älteres Doppelhaus des Bauvereins. Links daneben wurde ein solches Gebäude bereits durch ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus ersetzt.

In der Straße An den Linden steht rechts ein älteres Doppelhaus des Bauvereins. Links daneben wurde ein solches Gebäude bereits durch ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus ersetzt.

Foto: Christoph Schmidt

. Der Bauverein feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. „Seit 100 Jahren versorgen wir unser Mitglieder mit zeitgemäßen Wohnungen zu fairen Konditionen“, sagt der geschäftsführende Vorstand Lars Dedert. Damit dies auch in Zukunft gelingt, hat die gemeinnützige Genossenschaft die Änderung des Bebauungsplans Nummer 151 beantragt. Er gilt für den Bereich An den Linden/Kölner Straße/Ohligser Weg. Dort hatte der Bauverein in den 1920/30er Jahren kleine Doppelhäuser mit großen Gärten zur Selbstversorgung errichtet, unterstützt mit Krediten von der Stadt Hilden. Wenn sie nicht mehr wirtschaftlich erhalten werden können, will der Bauverein sie nach und nach durch moderne, zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit in der Regel fünf Wohnungen
ersetzen.

Ein Mehrfamilienhaus ersetzt ein Doppelhaus an den Linden 13/15

Wie das aussehen kann, hat die Genossenschaft bereits vor sechs Jahren An den Linden 13/15 gezeigt. Das Fünf-Familien-Haus ersetzt ein altes Doppelhaus und war laut Kreditanstalt für Wiederaufbau das erste mehrgeschossige Wohnhaus in Hilden mit Niedrigenergiestandard. Wärmepumpe, Photovoltaik, besonders gute Wärmedämmung und intelligente Lüftung sorgen für niedrige Betriebskosten. Jetzt plant die Genossenschaft den Abriss des Altbaus An den Linden 18/20 und seinen Ersatz durch ein modernes Mehrfamilienhaus. Die Siedlungsstruktur in dem historisch gewachsenen Quartier, das nicht unter Denkmalschutz steht, soll erhalten bleiben. Das möchte die Stadt durch eine Änderung des Bebauungsplans erreichen. Dort wird festgelegt. dass sich die Neubauten in der Höhe an die Dimension der vorhandenen Bebauung anpassen, Satteldächer vorsehen und das Garagen und Carports ausgeschlossen sind (nur Stellplätze). Im Stadtentwicklungsausschuss stimmte jetzt eine breite politische Mehrheit für eine Änderung des Bebauungsplans Nummer 151 wie vorgeschlagen und auch dafür, das Verfahren durch die sofortige öffentliche Auslegung der Pläne (im August/September) zu beschleunigen. Zusätzlich werden die Pläne nach den Sommerferien in einer Bürgerinformation vorgestellt und erläutert. Die Änderungswünsche des Bauvereins seien umfassend, sagte Friedhelm Burchartz (Allianz für Hilden): „Wir haben keine Unterlagen bekommen.“ Deshalb bat er um Vertagung. Die Verwaltung wies dies zurück.

Antrag auf Vertagung wurde
von Verwaltung abgelehnt

„Ich fühle mich nicht schlecht informiert“, meinte Claudia Schlottmann: „Die CDU stimmt zu. Wir wollen möglichst zügig preiswerten Wohnraum schaffen.“ Auch die FDP fand die Planung „sehr gut“, weil sie den Allee-Charakter erhalte, erläuterte Thomas Remih: „Und wir bekommen preisgünstige Wohnungen.“ Die Struktur der gewachsenen Siedlung werde beibehalten, meinte Kevin Buchner: „Auch die SPD stimmt zu. Der Bauverein ist dafür bekannt, dass er günstigen Wohnraum zur Verfügung stellt.“

Laut LEG-Wohnungsmarktreport 2016 lagen die Mieten in Hilden bei durchschnittlich 7,84 Euro pro Quadratmeter. „Unsere durchschnittlichen Mieten lagen 2017 bei 5,11 Euro pro Quadratmeter“, schreibt Lars Dedert im Geschäftsbericht 2017 (das sind die aktuellsten Zahlen): „Für unsere Genossenschaft war der Markt im Jahr 2017 in allen Segmenten wieder durch einen deutlichen Nachfrageüberhang gekennzeichnet.“ 2017 hat der Bauverein 485 000 Euro in die Instandhaltung und rund 1,7 Millionen Euro in Modernisierungsmaßnahmen investiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort