Pfarrer Nieswandt erklärt Evangelium im Domradio

In sechs Sendungen wird der Pfarrer zu hören sein.

Hilden/Haan. Es war vor gut einem Monat, als Reiner Nieswandt einen Anruf vom „guten Draht nach oben“ erhielt. Mit diesem Spruch wirbt die erste kirchliche Rundfunkstation, die in Deutschland auf Sendung ging, für ihr Programm: das Kölner „Domradio“. Und von dort aus erhielt der für Hilden und Haan zuständige Pfarrer die Bitte, für eine Woche als Gesprächspartner bei der Auslegung des Evangeliums zur Verfügung zu stehen. Der Sender, der vom vierten Stock des Dom-Forums aus täglich 24 Stunden Programm ausstrahlt, sei „von führenden Kardinälen empfohlen“, hieß es lange Zeit in der Eigenwerbung.

Doch die bestreiten selbstverständlich nicht das Programm. Vielmehr bemüht sich der Sender, örtliche Seelsorger für bestimmte Themen zu finden, die tief in der Gemeinde verankert sind. So jemand ist Nieswandt auf jeden Fall. Und weil er gerade das in dieser Woche anstehende Markus-Evangelium besonders mag, erklärte er sich bereit dazu, an insgesamt sechs Sendungen mitzuwirken.

„Das Schöne an diesem Sendeformat ist, dass wir jeden Tag die Evangeliumstexte besprechen, die mehr oder weniger zeitgleich auch im Gottesdienst vorgetragen werden“, berichtet der Pfarrer. So habe er beispielsweise eine Stunde nach der Sendung im Radio in einer Kirche über genau dasselbe Thema gepredigt.

Mit Predigten hat das Tagesevangelium beim „Domradio“ allerdings nicht viel zu tun. Die Sendung vermittelt täglich die Botschaft aus dem Neuen Testament inklusive einer Auslegung durch wöchentlich wechselnde Gesprächspartner. „Das war für mich natürlich eine andere Herausforderung, als das, was ich normalerweise aus den Gottesdiensten kenne“, sagt Nieswandt. Mit Predigten tue er sich normalerweise nämlich nicht besonders schwer: „ Das habe ich sozusagen von der Pike auf gelernt.“ Die Situation, sich auf ein Thema vorbereitet zu haben, im Gespräch mit dem Redakteur dann aber das vorbereitete Schema zu verlassen, sei einerseits ungewöhnlich und spannend gewesen, andererseits aber auch sehr angenehm: „Das Ganze hat viel mehr Spontanität bekommen.“

Heute und morgen ist Reiner Nieswandt jeweils um 7.45 Uhr noch im Domradio zu hören. Die Wiederholung läuft um 21.45 Uhr. Interesse, noch einmal mitzumachen, ist beim Seelsorger durchaus vorhanden. „Aber das“, sagt er, „habe ich natürlich nicht zu entscheiden.“

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