Peter Zinnens Musikschule feiert 25-jähriges Bestehen

Peter Zinnens Musikschule feierte im Haus Tillmann ihr 25-jähriges Bestehen — mit Altbier, Beatles, kölschen Hits und pointierten Sprüchen.

Hilden. Mit einem Glas Alt in der Hand begrüßt der Jubilar am Eingang des Festsaales im Haus Tillmann seine Gäste. Wenig später steht er auf der Bühne und dirigiert den Eröffnungssong „Welch ein Tag“. Kennt man das nicht? War das nicht. . .? Na klar, der Werbesong einer Altbierbrauerei aus den 1990er-Jahren.

Seit nunmehr 25 Jahren verbindet Peter Zinnen in seiner privaten Musikschule Populäres mit Klassischem. Und das wurde jetzt groß gefeiert. Neben mehreren befreundeten Chören und Ensembles füllten vor allem solche Hildener, die unter Zinnens Anleitung ihre ersten musikalischen Schritte unternommen hatten, den Saal. Seine Junior-Band — jüngstes Mitglied ist zehn Jahre alt — und die St.-Barbara-Big-Band aus Mönchengladbach bilden den musikalischen Rahmen des Jubiläums.

Zinnens Steckenpferde sind die Blechblasmusik und der Gesang. Daneben können Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei ihm aber auch Gitarre (elektrisch und akustisch), Geige, Cello sowie zahlreiche Holzblasinstrumente erlernen. „Ich war damals fest in kommunaler Hand“, beschreibt Zinnen seine Situation Mitte der 1980er-Jahre.

Als ihm das Korsett aus Verwaltungsvorschriften zu eng wurde, wagte er den Sprung ins kalte Wasser und gründete seine eigene Musikschule. „Um mit einer privaten Musikschule erfolgreich zu sein, bedarf es jeder Menge Idealismus“, betont Mario Müller vom Bundesverband privater Musikschulen, der weitere Lobbyarbeit zugunsten der Musikschularbeit bei Bund und Ländern versprach.

In Hilden ist Zinnen längst zur Institution geworden. Georg Rodehüser vom Shanty-Chor Rheingold umschreibt es so: „Den Bürgermeister kann man kennen oder nicht, aber wer Peter Zinnen nicht kennt, hat eine echte Bildungslücke“. Bürgermeister Horst Thiele war es dann auch, der zum Kölner Klassiker „In unserm Veedel“ mit Gisela Kleinen-Piel vom Kulturamt hinten im Saal ein spontanes Duett anstimmte. Beim Beatles-Medley der Big Band erkannte Thiele alle Titel sofort und bekannte: „Früher gab es eigentlich nur die Beatles und die Stones — ich war Beatles-Fan.“

„Für das nächste Stück müsst Ihr Euch voll konzentrieren“, ermahnt Zinnen das etwas unruhige Publikum. Kein Problem — beim nächsten kölschen Gassenhauer demonstriert der ganze Saal Textsicherheit: „Drink doch ene met, stell dich nidde su aan. . .“

Auch der Musik Schottlands fühlt sich Zinnen sehr verbunden: Traditionals wie „Highland Cathedral“ und „Carlingford Loch“ gehören da ebenso zum Programm wie die Pop-Klassiker „I will survive“ und „Strangers in the Night“.

Kleine Pannen überspielt Zinnen mit der ihm eigenen Galanterie: Als ihm der volle Name eines weiblichen Ehrengastes nicht einfallen will, erklärt er schnell: „Ich kenne alle Frauen nur beim Vornamen — das war bei mir schon immer so.“

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