New Yorker jazzen im Blue Note

Die Kommune beteiligt sich allein mit zehn Veranstaltungen an den jüdischen Kulturtagen im Rheinland.

New Yorker jazzen im Blue Note
Foto: Kettler

Ohad Talmor (Saxophon) und Adam Nussbaum (Drums) sind jüdische Musiker — und Stars der amerikanischen Jazz-Szene. Axel Fischbacher — Hildens „Mister Jazz“ — hat sie für eine Combo gewinnen können, mit der er auf Tournee geht. Am Montag, 9. März, stellen Fischbacher, Martin Gjakonovski (Bass), Nussbaum und Talmor um 21 Uhr im „Blue Note“ (Klotzstraße 22) in Hilden ihre neue, in New York aufgenommene CD vor. Die heißt — wie der Titelsong — „Normal“. „Jazz ist ein wunderbar verbindendes, weltweites Phänomen“, erläutert Fischbacher: „Musiker mit unterschiedlichen Wurzel und aus verschiedenen Kulturen, arbeiten und leben zusammen. Das ist im Jazz völlig normal.“

„Angekommen — jüdisches (er)leben“ ist auch das Thema der jüdischen Kulturtage im Rheinland. Hilden beteiligt sich gleich mit zehn Veranstaltungen an dem Großprojekt. Jürgen Wilbert und Friedemann Spicker vermitteln am Mittwoch, 25. Februar, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei einen repräsentativen Überblick über die grandiose Leistung jüdischer Schriftsteller wie Börne, Kafka, Kraus, Schnitzler oder Canetti. Das musikalische Programm präsentiert der Jazzpianist Sebastian Gahler aus Düsseldorf. Dr. Barbara Suchy erzählt am Donnerstag, 26. Februar, um 19.30 Uhr im Fassraum des Fabry-Museums von einer ganz besonderen Spurensuche. Die Hildener Historikerin arbeitet an einem Buch über den jüdischen Kaufmann Leo Meyer aus Hilden. Er überlebte auf abenteuerliche Weise den Zweiten Weltkrieg, verlor aber seine Familie. Mit Hilfe einer einzigartigen Sammlung von Briefen ist es Suchy gelungen, die Lebensgeschichte der Familie zu rekonstruieren.

Aktuelle zeitgenössische Kunst aus Israel und Düsseldorf/Hilden präsentiert die Ausstellung „juXtaposition“ vom 1. bis 29. März im Kunstraum des Gewerbeparks Süd (Hofstraße 64). „Es soll ein Dialog, ein Einblick und ein Experiment sein“, erläutert Wilfred H.G. Neuse, der zu den elf Ausstellern zählt. Kuratorin Karin Dörre war lange im Hildener Kunstverein aktiv. Katharina Gun Oehlert lebt und arbeitet in Hilden und hat unter anderem den monumentalen Wandteppich für den Ratssaal im Bürgerhaus geschaffen. Nach Hilden wird die Ausstellung in der Hanina Contemporary Art in Tel Aviv gezeigt.

Der israelische Aphoristiker und Lyriker Elazar Benyoetz liest am Mittwoch, 11. März, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Hilden. Er gilt als bedeutendster deutschsprachiger Aphoristiker der Gegenwart und wurde schon vielfach ausgezeichnet. In seiner Lesung unter dem Titel „Nicht alle Jetzt ist schon“ stellt er einen Querschnitt seines Werks vor. Seine Frau ist Malerin. Die Bibliothek zeigt eine Auswahl ihrer Miniaturen. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Ufermann-Formation aus Wuppertal.

Katharina Gun Oehlert und Karola Pasquay tragen am Samstag, 7. März, um 20 Uhr in der Reformationskirche am alten Markt unter dem Titel „bis hier bist Du gekommen“ aktuelle Gedichte der zeitgenössischen Literaturszene aus Berlin vor — von Maya Kypermann, Ronen Altman Kaydar und Mati Shemoelof. Das Programm verwebt die Gedichte mit Klangkollagen und Improvisationen, deren musikalische Sprache die der zeitgenössischen Musik ist.

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