Brennende Zigarette Ein Toter und neun Verletzte bei Großbrand an der Richrather Straße in Hilden

Update | Hilden · Bei einem Großfeuer an der Richrather Straße ist in der Nacht zu Sonntag eine Person so schwer verletzt worden, dass sie mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden musste. Am Sonntag erlag sie ihren Verletzungen.

 Auch per Drehleiter versuchten die Einsatzkräfte, das Feuer zu löschen. Zwei Wohnungen und der Dachstuhl waren dennoch nicht zu retten.

Auch per Drehleiter versuchten die Einsatzkräfte, das Feuer zu löschen. Zwei Wohnungen und der Dachstuhl waren dennoch nicht zu retten.

Foto: Patrick Schüller

Es war einer der schlimmsten Brände der jüngeren Vergangenheit in der Stadt. Die Bilanz: Neun Verletzte, darunter zwei Feuerwehrleute, sowie ein Toter, mehrere zerstörte Wohnungen und ein Dachstuhl, 14 evakuierte Anwohner sowie zu Spitzenzeiten 120 Feuerwehrleute im Einsatz.

Es war exakt 19.34 Uhr, als die Feuerwehr Hilden aufgrund eines Anrufs von Anwohnern in die Richrather Straße alarmiert wurde. Die Einsatzkräfte rückten umgehend aus und begannen mit der Brandbekämpfung. Bei ihrem Eintreffen stand die Dachgeschosswohnung in der ersten Etage des in einem Hinterhof liegenden Hauses in Flammen.

Bei dem Einsatz stießen die Einsatzkräfte jedoch schnell auf große Schwierigkeiten, wie ein Sprecher erläuterte: „Wir haben es hier mit einer Hinterhofbebauung mit Anbauten zu tun, da ist die Gefahr groß, dass die Flammen auf andere Gebäude überspringen“, sagte er. Vor allem aber sei der Brand schwierig zu erreichen.

Das Feuer breitete sich zwischenzeitlich denn auch auf den Dachstuhl und eine weitere Etage des Brandhauses aus. Damit nicht genug, löste eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage in einem Nachbargebäude aus, so dass dort alle Fenster automatisch öffneten.

Die Feuerwehr löschte sowohl von der Richrather Straße als auch von der Hagelkreuzstraße aus. Beide Straßen wurden gesperrt. Alle betroffenen Bewohner wurden umgehend in einen Bus der Bahnen der Stadt Monheim evakuiert und dort versorgt. Auch Notfallseelsorger wurden dabei eingesetzt, kümmerten sich um die gestrandeten Menschen. 14 Personen konnten noch in der Nacht andernorts untergebracht werden.

Zwischen 4 und 5 Uhr in der Nacht waren die Flammen gelöscht. Einige Zeit später entdeckten und beseitigten die Einsatzkräfte jedoch ein Glutnest. Eine Brandwache wurde eingerichtet. Im Laufe des Sonntags begann die Polizei zudem mit ihren Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache. Am Montag fand daher auch eine Tatortbegehung mit einem Brandsachverständigen statt. Nach vorläufigen Erkenntnissen wurde der Brand im Schlafzimmer der Wohnung vermutlich durch eine entzündete Zigarette verursacht. Die Polizei schätzt den Schaden in dem bis auf weiteres unbewohnbaren Dreiparteienhaus auf etwa 200 000 Euro. Das ebenfalls von den Löscharbeiten sowie der Rauchentwicklung betroffene Nachbarhaus kann laut der Brandexperten wieder genutzt werden.

Unter den Geretteten befanden sich acht leicht Verletzte, darunter zwei Feuerwehrleute. Der 57-jährige Wohnungsmieter wurde allerdings so schwer verletzt, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Bochum geflogen werden musste. Am Sonntag erlag er dort seinen Verletzungen.

Der Brand in Hilden löste auch in den umliegenden Städten bei den Feuerwehren Alarm aus. Zu Spitzenzeiten in der Nacht waren 120 Einsatzkräfte mit 30 Löschfahrzeugen vor Ort. Die Hildener Einsatzkräfte erhielten dabei überörtliche Unterstützung aus Langenfeld, Monheim, Haan, Erkrath, Mettmann, Velbert, Wülfrath, Ratingen und auch aus Düsseldorf. Die Unterstützung sei hervorragend gelaufen, bekräftigte der Feuerwehrsprecher am Sonntagmittag.

Die Richrather Straße, die bereits zu Beginn des Einsatzes im Bereich der S-Bahn bis Hagelkreuz gesperrt worden war, ist inzwischen für den Verkehr wieder freigegeben. Anwohner in diesem Abschnitt waren in der Nacht ausdrücklich gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

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