Neues Wohngebiet nimmt Gestalt an

Die Vermarktung des Bürgerhaus-Areals in der Gartenstadt läuft bereits an. Das alte Schwimmbad und der Veranstaltungssaal sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden.

Neues Wohngebiet nimmt Gestalt an
Foto: arue

Haan. „Alles, was da gemacht wird, wird besser sein als das, was wir derzeit dort haben.“ Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten, ließ am Ende der Anhörung im neuen Bürgersaal den Blick über das Modell schweifen, mit dem die Ideen der Stadtplaner zur Neubebauung des Bürgerhaus-Areals veranschaulicht worden sind.

Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten

Wo heute in Gruiten noch das Schwimmbad und das Bürgerhaus zu finden sind, sollen künftig zwei- und dreigeschossige Gebäude stehen. Im mittleren Bereich der großen Baufläche soll es möglicherweise einen Versammlungssaal geben oder ein Nachbarschafts-Café. Und im Bereich Düsselberger Straße stellen sich die Planer viergeschossige Baukörper vor, die quasi Gartenbereiche umschließen, die auf dem Dach einer der beiden im Gebiet geplanten Tiefgaragen angelegt sind.

„Zwei Hauptzufahrten soll es geben — eine über die Düsselberger Straße, eine zweite von der Dörpfeldstraße aus. Zwei untergeordnete Zufahrten sind vorgesehen von der Dörpfeldstraße (näher an der Straße Am Marktweg) und für acht Stellplätze in Carports vom Gaudigweg her. Das neue Wohngebiet soll die Grünverbindung vom Thunbuschpark zu der Grünanlage unterhalb des Gaudigwegs schaffen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat den Planern ins Pflichtenheft geschrieben, dass bezahlbarer Wohnraum zur Miete ebenso geschaffen wird wie möglicherweise auch Wohnmodelle für mehrere Generationen verwirklicht werden.

Konkret werden die Vorgaben in Kürze in einem Vermarktungskonzept zusammengefasst, das in diesem Jahr entwickelt werden soll, erklärte Planungsamtsleiter Peter Sangermann. Damit geht die Stadt als Eigentümerin des Geländes auf Investorensuche. Technischer Beigeordneter Engin Alparslan beantwortete die Frage einer Bürgerin, wann denn mit dem Bau begonnen werde: „Zweieinhalb Jahre brauchen wir sicher noch.“ Sei ein Investor gefunden, führe der das Bebauungsplanverfahren bis zum Satzungsbeschluss fort. Bis alle Bauarbeiten vollendet seien, könnten anderthalb bis vier Jahre vergehen.

Engin Alparslan, Baudezernent

An der Planung selbst, die nach einem Wettbewerb von Aachener Architekturstudenten und einem Workshop vor gut zwei Jahren entwickelt worden ist, gab es kaum Kritik von Bürgern. Anwohner vom Marktweg waren skeptisch, ob die Baukörper ihre Grundstücke nicht zu stark verschatten. Das werde geklärt, sagte Peter Sangermann zu. Ebenso, ob die Bäume, die heute auf dem Streifen zwischen Bürgerhaus und Marktweg-Grundstücken stehen, nicht geschnitten werden könnten.

Große Bedenken der heutigen Anwohner bezogen sich indes auf das Parken. Denn nicht alle künftigen Bewohner würden einen Tiefgaragenplatz mieten und ihre Autos dann draußen stehen lassen. Das werde den Parkdruck auf die Nebenstraßen noch erhöhen und vielleicht sogar Rettungswege blockieren. Der Parkdruck dürfte sowieso zunehmen. Denn heute nutzten viele Bewohner des Gebietes Düsselberg den Bürgerhaus-Parkplatz, um ihre Fahrzeuge abzustellen. „Wo sollen die denn hin?“ lautete eine häufig gestellte Frage an diesem Abend. Antworten gab es indes keine. „Wir können Fehler, die vor 30 Jahren gemacht wurden, heute nicht mehr reparieren“, stellte Baudezernent Alparslan klar und spielte damit auf die Tatsache an, dass im Düsselberg-Bereich häufig nur ein Stellplatz pro Grundstück existiere, tatsächlich aber oft zwei und mehr Autos vorhanden sind.

Aktuell arbeitet die Haaner Stadtverwaltung an einem Konzept für den Abriss des Gruitener Schwimmbad-/Bürgerhaus-Komplexes. Das stellt fest, welche Stoffe verbaut wurden und wie sie entsorgt werden können. Die Kosten für die Beseitigung des Baukörpers sind im Haushaltsplan vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort