Hilden : Obstwiese statt Wald an der Bahn geplant
Hilden. Auf Antrag der CDU hat der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen, einen „urbanen Wald“ entlang der Güterzugbahnstrecke an der Hofstraße anzulegen. Die Landwirte Ferdinand und Daniel Wirtz schlagen stattdessen eine Obstbaumwiese vor. Das sei ökonomisch und ökologisch besser, sagt die Verwaltung.
Es geht um einen etwa 70 Meter breiten Streifen östlich der Güterbahnstrecke Mühlheim – Speldorf-Troisdorf und der Hofstraße im Hildener Süden. Dieses Areal ist etwa 16 000 Quadratmeter groß, gehört in großen Teilen der Stadt und reicht im Süden bis zum Bolzplatz Karnap. Die Fläche ist an Bauer Ferdinand Wirtz verpachtet. Sein Sohn Daniel will den Familienbetrieb in vierter Generation übernehmen und fortführen. Wirtz schlägt vor, statt eines 70 Meter breiten Waldes dort nur einen 15 Meter breiten Waldsaum sowie eine Obstbaumwiese anzulegen. „Dadurch würden uns als Landwirt nur 0,4 Hektar Fläche verloren gehen anstatt 1,8 Hektar. Auf diese Fläche will ich gerne verzichten, wenn dadurch die Lärmbelastung für die Anwohner (der Hofstraße) gesenkt werden kann.“
Auf den restlichen 1,4 Hektar könnte man artenreiches Grünland sowie 60 seltene Obstbaumarten anpflanzen, schlägt Ferdinand Wirtz vor: „Die Obstbäume werden in Reihen gepflanzt, die elf Meter voneinander entfernt stehen. So könnten wir den Zwischenraum mit unseren Maschinen weiterhin nutzen.“ Und auf der gesamten Fläche von 4,5 Hektar könnte ein „einzigartiges, kleinstrukturiertes Öko-System“ entstehen, das es heute kaum noch gibt– mit einem artenreichen Rückzugsraum für Insekten und Vögel. Dazu trage Grasland deutlich mehr zur Grundwasserbildung bei als etwa (Fichten-)Wald, verweist Wirtz auf Fachbeiträge.
Der Hildener Landwirt will den Waldsaum anlegen, das Gras aussähen, die Obstbäume pflanzen und pflegen: „Ich verfüge als Landwirt über alle Maschinen, die dafür nötig sind und habe das nötige Knowhow.“ Im Gegenzug würde ein Großteil der Fläche weiterhin für seinen Betrieb nutzbar bleiben. Dadurch könne er die Futtergewinnung für seine Pferdepension sicherstellen.