Hilden Anwohner beschweren sich über Vandalismus

Hilden. · Demolierte Blumenkübel und Schilder, umgeworfene Mülltonnen – die Liste ist lang.

Die zerstörte LED-Laterne an der Robert-Gies-Straße ist ein aktuelles Beispiel für mutwillige Zerstörungen in der Stadt. Anwohner sind zunehmend frustriert.

Die zerstörte LED-Laterne an der Robert-Gies-Straße ist ein aktuelles Beispiel für mutwillige Zerstörungen in der Stadt. Anwohner sind zunehmend frustriert.

Foto: Hartmut Hübscher

Der Steinewerfer, der an jenem Freitagabend im November unterwegs war, muss über enorme Kraft und Treffsicherheit verfügt haben – immerhin hat er es geschafft, eine der neuen LED-Laternen vor der Arbeitsagentur an der Robert-Gies-Straße so zu erwischen, dass das Glas mitsamt Fassung zu Boden krachte. Dort fotografierte es ein Anwohner am darauffolgenden Morgen. „Die Splitter waren rundherum verteilt“, berichtet er: „Aber an solche Anblicke hat man sich in diesem Bereich der Stadt ja mittlerweile gewöhnt.“

Der 63-Jährige wohnt in der Schulstraße und hat festgestellt: „Leider zerstören dort und in der Robert-Gies-Straße regelmäßig mutmaßlich Jugendliche insbesondere Freitag- und Samstagnacht immer wieder Blumenkübel, verstellen oder demolieren Baustellenschilder oder werfen Mülltonnen um.“ Die Zerstörungswut erreiche in der Stadt inzwischen ein Ausmaß, das man so nicht mehr sang- und klanglos hinnehmen könne.

Die „abgeworfene“ Laterne ist beileibe kein besonders herausragender Fall, sondern nur eine von vielen: Im Februar vergangenen Jahres rissen Unbekannte eine Sitzbank an der Boulebahn im Stadtpark aus ihrer Verankerung und beschmierten einen Kasten des Boule Clubs Fanny Hilden. Immer wieder werden Bushaltestellen beschädigt. Im April 2017 blockierten Vandalen den Eingang zur Grünen-Geschäftsstelle mit einer Papiertonne, einem gestohlenen Fahrrad und einer Baustellenabsicherung. Im Juni dann wurde eine Passantin am Axlerhof von Jugendlichen mit Stinkbomben beworfen. Zwei Monate später wurde an gleicher Stelle das Vordach einer leer stehenden Eisdiele stark beschädigt. Im September schütteten Unbekannte die bereits ausgehobenen Löcher für Spielgeräte Am Bruchhauser Kamp über Nacht zu.

Ähnliche Beispiele lassen sich auch für 2018 mühelos finden - das mit Abstand folgenschwerste geschah jedoch im Juni. Da fielen an einem Tag zwischen Hilden und Solingen zahlreiche Züge aus, weil Unbekannte offenbar Ankerseile an Oberleitungs-Masten mutwillig beschädigt hatten.

Jugendliche störten Anwohner
am Warrington-Platz

Immer wieder stand auch der Warrington-Platz in der Innenstadt in der Kritik, weil dort vor allem am Wochenende lärmende Jugendliche die Anwohner um ihren Schlaf brachten. Im vergangenen Jahr beschäftigte sich dann der „Arbeitskreis Sicherheit und Ordnungspartnerschaften“ mit dem Problem. Der konnte nach Auskunft von Norbert Danscheidt einiges an der schwierigen Situation verbessern.

„Wir haben sowohl den Jugendlichen Angebote gemacht, wo und wie sie sich in Hilden sportlich austoben können, als auch an den Abenden für erhöhten Kontrolldruck am Warringtonplatz durch die Ordnungskräfte gesorgt“, berichtet der städtische Beigeordnete. Außerdem sei ein Gespräch zwischen Anwohnern und den Jugendlichen vermittelt worden.

Dabei kam heraus, dass ein Großteil der Störenfriede gar nicht aus Hilden stammte. „Wir haben die hartnäckigen Störer vertrieben, die ansprechbaren jungen Leute aber einbinden können“, sagt Danscheidt. Seitdem herrsche am Warringtonplatz weitgehend Ruhe. Die Stadt werde aber im Auge behalten, ob sich nun ein neuer Brennpunkt herauskristallisiere.

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