neanderland ART 14: Per QR-Code zum Abendmahl

"Digitales Durcheinander" von Anna Owsiany-Masa ist eines der kleinsten, aber auch der schönsten Bilder in der zu "neanderland ART 14" umbenannten früheren Kreiskunstausstellung, die es fast nicht mehr gegeben hätte.

"Digitales Durcheinander" von Anna Owsiany-Masa. Foto: tüc

"Digitales Durcheinander" von Anna Owsiany-Masa. Foto: tüc

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Hilden. Vorbild ist natürlich das Mailänder "Abendmahl"-Wandgemälde von Leonardo da Vinci - nur dass Jesus und die Jünger in der Version von Anna Owsiany-Masa keine Köpfe und Gesichter haben. Dort prangen stattdessen QR-Codes. Wer ein Smartphone und die richtige App zum Lesen von Bar- und QR-Codes hat, kann sich die Namen anzeigen lassen.

"Auch dagegen?" von Anna Owsiany-Masa. Foto: tüc

"Auch dagegen?" von Anna Owsiany-Masa. Foto: tüc

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Doch Vorsicht: "Nicht alle Namen sind auf den richtigen Figuren platziert, das ist die Idee des Titels Digitales Durcheinander", erklärt Anna Owsiany-Masa. Und so wird - wenn man sich darauf einlässt - aus dem lustigen Bild der in Erkrath lebenden Künstlerin plötzlich ein freundlicher Denkanstoß.

Großer Andrang bei der Eröffnung der "neanderland ART 14" am Sonntagmorgen (7. Dezember 2014) im Kunstraum Gewerbepark-Süd in Hilden. Foto: tüc

Großer Andrang bei der Eröffnung der "neanderland ART 14" am Sonntagmorgen (7. Dezember 2014) im Kunstraum Gewerbepark-Süd in Hilden. Foto: tüc

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Das Bild wäre beinahe nicht zu sehen gewesen, zumindest nicht in Hilden, wenigstens nicht in der "neanderland ART 14", der Nachfolgeveranstaltung der früheren Kreiskunstausstellung. Landrat Thomas Hendele lobte bei seinem Grußwort zur Eröffnung ausdrücklich den Kreistag, der seinen ursprünglichen Beschluss noch einmal überdacht habe.

Auch die "unglaubliche Beteiligung" (300 Werke von 132 Künstlern lagen der Jury vor) zeige, welches künstlerische Potential im Kreis Mettmann vorhanden sei. Die 22 ausgewählten Werke von Künstlern aus (fast) alle Städten im Kreis seien "ein Best of Kunstszene", so Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings, die sich über die städteübergreifende Vernetzung von Künstlern und Publikum freute.

Um Identität geht es auch in dem zweiten Bild von Anna Owsiany-Masa, dass in die "Werkschau des Neanderlandes" (Landrat Hendele) geschafft aus: Aus dramatischer Perspektive zeigt es unter dem Titel "Auch dagegen?" eine demonstrierende Menschenmenge zwischen Häuserschluchten; wofür, wogegen, ist so wenig erkennbar wie die einzelnen Menschen.

Weitere Künstler in der Ausstellung: Ute Augustin-Kaiser (Ratingen), Ingrid Bülow (Velbert), Ulla Clemens (Ratingen), Sigrid Eilert (Velbert), Barbara Eertl-Beddig (Haan), Kirsten C. Graf (Hilden), Anja Hannig (Hilden), Anita Herzog-Graf (Erkrath), Hyacinta Hovestadt (Erkrath), Niels-Olaf Hübner (Haan), Zlatan Islamovic (Erkrath), Rainer Kampkötter (Mettmann), Gunnar Krabbe (Mettmann), Jan Masa (Erkrath), Detlef Mischo (Velbert), Oster+ Koezle (Velbert), Güdny Schneider-Monbaur (Haan), Cornelia Schoenwald (Hilden), Frank Tappert (Haan), Beate Uber-Lange (Velbert) und Jutta Wagner (Hilden).

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