Hilden : Das Mobilitätskonzept führt zu hitzigen Diskussionen
Hilden. Die Hildener FDP und die CDU fordern, dass die Stadtverwaltung Verbesserungspotenziale auslotet.
Beschlossen ist noch nichts, trotz langer Diskussion im Stadtrat. Der Antrag soll im Stadtentwicklungsausschuss weiter beraten werden. Die Verwaltung wollte wissen, was genau sie untersuchen soll. Nur dann könne man annähernd die Kosten schätzen. Die Antragsteller blieben nebulös, betonten, es müsse ein auf alle Verkehrsarten „abgestimmten Konzept“ und kein „Klein-Klein“ sein.
Bürgermeisterin Birgit Alkenings brachte das Problem schließlich auf den Punkt. Sie werde sich enthalten, kündigte sie an. Sie persönlich glaube aber, dass ein Konzept nicht weiterhelfe. Die Stadt habe bereits alle Gestaltungsmöglichkeiten genutzt, um die Mobilität in Hilden zu fördern – ohne jemandem weh zu tun. Jede weitere Maßnahme werde jetzt unweigerlich zu Konflikten führen. „Die Frage ist: Hat der Rat den Mumm, Autos Platz wegzunehmen zugunsten des Radverkehrs?“ Das müsse das Stadtparlament allein entscheiden. Sie halte mehr davon, Geld direkt für konkrete Verbesserungen auszugeben.
Und das ist die schwierige Problemlage: Alle großen Verkehrsachsen in der Stadt gehören Land oder Bund und sind damit nicht im Zugriff der Stadt, hatte die Verwaltung in einer umfangreichen Vorlage erläutert. Hilden ist nahezu fertig gebaut. Es gibt keine Raumreserven mehr, um ein großzügiges eigenes Radverkehrsnetz anzulegen. Das zeigen einige Fakten. Für einen „Einrichtungsradweg“ parallel zu einer Straße schreiben die geltenden Regelwerke eine Straßenraumbreite von insgesamt 21 Meter vor. Die Richrather Straße ist (in Höhe des Hauses Nummer 98) mit Gehweg-Parkstreifen, Fahrbahn-Parkstreifen-Gehweg aber nur 17,5 Meter breit: die Gerresheimer Straße Höhe Nummer 148) nur 16,6 Meter und die Hochdahler Straße (Höhe Nummer 104) nur 15,3 Meter.