Mieterbund Rheinisch-Bergisches Land Immer mehr Mieter lassen sich beraten

Haan/Solingen · Der 5300 Mitglieder starke Verein, zu dessen Einzugsgebiet auch Haan zählt, wird am häufigsten wegen der Nebenkostenabrechnung um Hilfe gebeten.

 Auch Fragen zu Abrechnungen beantwortet der Mieterbund.

Auch Fragen zu Abrechnungen beantwortet der Mieterbund.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

(böh) Die Corona-Krise hat die Arbeit des Mieterbundes Rheinisch-Bergisches Land verändert. Weniger zu tun hatte der Verein seit Ausbruch der Pandemie nicht. Doch verlagerten sich viele Beratungen vom persönlichen Gespräch auf telefonische Termine und Kommunikation per Mail. Ein weiterer Effekt: Die Mitgliederversammlung 2020 musste ausfallen. Die 2021 fand sie unlängst unter 2G-Bedingungen das erste Mal seit zwei Jahren wieder statt.

„Aufgrund der Corona-Lage waren deutlich weniger Mitglieder vor Ort als normalerweise“, erklärte Geschäftsführerin Funda Altun-Osterholt. Der Mieterbund zählt rund 5300 Mitglieder. Sein Einzugsgebiet erstreckt sich über Haan, Solingen, Hilden, Mettmann und Erkrath bis nach Langendfeld.

6500 Beratungen hatte der Mieterbund im Geschäftsjahr 2019 durchgeführt. „Die Menge hat 2020 nicht abgenommen – im Gegenteil“, sagte Altun-Osterholt. Und das obwohl die Geschäfts- und Beratungsstellen in Solingen, Hilden, Haan und Mettmann zwischenzeitlich nicht persönlich erreichbar waren.

Thematisch spielte die Corona-Pandemie der Geschäftsführerin zufolge eine untergeordnete Rolle. Zwar habe man vereinzelt Mitglieder beraten, die wegen ausbleibender Einnahmen auf Mietstundungen angewiesen waren. In 32 Prozent der Beratungen ging es allerdings um Nebenkosten, bei 15 Prozent waren Wohnungsmängel wie Schimmel Thema.

Steigende Preise für Nebenkosten und Miete – Funda Altun-Osterholt vermutet, dass diese Aspekte den Mieterbund weiter intensiv beschäftigen werden. Denn nahezu überall ziehen die Kosten an, bezahlbarer Wohnraum ist rar. „Da muss etwas passieren“, betonte die Rechtsanwältin.

Das Themenspektrum, mit dem sich der Mieterbund konfrontiert sieht, ist groß. Es reicht von Mietsteigerungen nach Modernisierungen über Kautionsabrechnungen bis hin zu Problemen im nachbarschaftlichen Miteinander. „Uns gelingt es immer wieder, eine für beide Seiten vernünftige Lösung zu finden“, betonte Altun-Osterholt. So landeten im vergangenen Jahr lediglich 20 Fälle vor Gericht. Die Verantwortlichen nutzten bei der Mitgliederversammlung die Möglichkeit, Bernd Leier zu verabschieden. Nach 15 Jahren im Vorstand des Mieterbundes zieht sich der 82-Jährige zurück. „Er hat sich insbesondere im Bereich Finanzen eingebracht“, würdigte Funda Altun-Osterholt. Für sein Engagement bekam er unter anderem die goldene Ehrennadel des Bundesverbandes überreicht.

(böh)
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