Medizinisches Schwergewicht am Haken

Millimeterarbeit für den Kranführer: Magnet-Resonanz-Tomograph für die Radiologie am Krankenhaus wurde geliefert.

Haan. Durch die Eingangstür der Radiologie passt der Magnet-Resonanz-Tomograph nicht. 5,5 Tonnen schwer und alles andere als handlich, musste das medizinische Schwergewicht gestern mit einem Spezialkran durch eine Öffnung an der Längsseite der Radiologie gehievt werden — Millimeterarbeit für den Kranführer.

„Wir haben hier für den Tomograph allein zwei Tonnen Stahl im Boden der Kabine verbaut“, sagt Stefan Schranz, Einrichtungsleiter des St. Josef Krankenhauses, und zeigt auf den mit PVC verlegten Boden. „Das hier ist ein faradayscher Käfig“, fügt er hinzu. Denn der Magnet-Resonanz-Tomograph ist nicht nur schwer, wenn er in Betrieb ist, verursacht er auch Schwingungen und ein Magnetfeld.

Stefan Schranz, Einrichtungsleiter des St. Josef Krankenhauses

Selbst wenn die neueste Anschaffung für die Radiologie in einigen Jahren durch ein moderneres Gerät ersetzt wird, sei das Krankenhaus baulich darauf vorbereitet. „Wir sind hier so ausgestattet, dass wir nicht noch einmal umbauen müssen“, sagt Schranz. Das Krankenhaus sei auf eine gute Radiologie angewiesen, auch mit Blick auf seine Schwerpunkte: Gefäßchirurgie und Orthopädie. Denn nur mit einer hochwertigen Diagnostik sei eine gute Therapie möglich.

2,4 Millionen Euro investiert der Kplus-Verbund zurzeit in die Radiologie, die das Krankenhaus nicht selbst betreiben wird. Sie vermietet die Räume, in denen bislang der Chefarzt- und Verwaltungsbereich untergebracht waren, an die Praxis des Radiologischen Netzwerkes (RNR). In dem modernen Anbau wird der Empfangsbereich des Krankenhaus-Partners untergebracht.

„Wir haben hier — was die technische Ausstattung angeht — Universitätsklinik-Niveau“, sagt Schranz. Und Kplus-Sprecherin Cerstin Tschirner ergänzt: „Eben aufgrund unserer Partner wie die RNR.“ Die Anschaffung von Großgeräten sei sehr teuer. Einrichtungen wie das St. Josef Krankenhaus könnten sie nur stationär verwenden, Praxen hingegen auch ambulant nutzen.

Im ersten Quartal dieses Jahres sollen die Bauarbeiten im Erdgeschoss des Krankenhauses abgeschlossen und der Umzug erledigt sein. Damit ist die Sanierung des Hauses an der Robert-Koch-Straße aber noch lange nicht abgeschlossen. „Wir werden jetzt eine Priorisierung vornehmen und überlegen, welchen Bereich wir uns als nächsten vornehmen“, sagt Schanz — und versichert: „Wir investieren nicht in den Verwaltungsbereich.“ Der sei inzwischen dezentral über das Gebäude verteilt untergebracht.

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