Martin Löbel betreibt eine neue Tankstelle

Jetzt ist der beliebte Tankwart an der Esso-Station an der Hochdahler Straße im Einsatz.

Martin Löbel betreibt eine neue Tankstelle
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Das alte Jahr war für Martin Löbel schwer, um nicht zu sagen bitter. Dem Pächter der Esso-Tankstelle an der Richrather Straße 170 war schon im Januar zum 30. September gekündigt worden — nach 25 Jahren. Hintergrund: Der Eigentümer des benachbarten Rewe-Marktes hatte das Grundstück gekauft und will dort erweitern. Deshalb sollte die Tankstelle weichen.

Neun Monate suchte Löbel nach einer beruflichen Alternative — vergebens. Wegen des komplexen Bebauungsplanverfahrens können die Bauarbeiten für die Erweiterung des Supermarktes voraussichtlich erst Ende 2017/Anfang 2018 beginnen. So lange wäre Löbel gern noch geblieben. Er bat deshalb Bürgermeisterin Birgit Alkenings um Hilfe: „Ich bin Mitte 50 und pflege meine kranke Frau in unserem Haus in Haan“, schrieb Löbel: „Deshalb bin ich bezüglich der Ortswahl für meine zukünftige Tätigkeit nicht sehr mobil, weil ich kurze Fahrzeiten brauche, um meiner Frau im Notfall umgehend helfen zu können.“

Löbel wurde von vielen Hildenern im Süden der Stadt wegen seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft geschätzt und war sehr beliebt. Deshalb unterstützten rund 1800 Hildener mit ihrer Unterschrift sein Anliegen. Die Bürgermeisterin versuchte zu vermitteln. Der Grundstückseigentümer bestand jedoch auf der Kündigung. Die Tankstelle wurde geschlossen und abgerissen.

Löbel, sein Sohn und zwei Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Trotz der schwierigen Situation verlor der 54-Jährige nicht seine Zuversicht und bemühte sich intensiv um eine neue berufliche Perspektive — mit Erfolg. Zum 1. Januar 2017 hat Martin Löbel die Esso-Tankstelle an der Hochdahler Straße 216 übernommen. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, erzählt der Familienvater: „Es muss ja weitergehen.“ Sein Sohn Dennis unterstützt ihn wie schon an der Richrather Straße im Geschäft. „Viele alte Kunden halten mir Treue“, freut sich Martin Löbel. Das gibt ihm Hoffnung für die Zukunft.

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