Leitungswasser trinken ist Luxus

15 Gymnasiasten haben Konzepte entwickelt, die Don-Bosco-Schülern das Wassertrinken schmackhaft machen sollen.

Leitungswasser trinken ist Luxus
Foto: Köhlen

Haan. Die Schüler der 2 a der Don-Bosco-Grundschule sind schon ganz aufgeregt. Auf den vordersten Bänken im Tagungsraum der Einrichtung Carpe Diem haben sie sich zusammengedrängt und warten auf die Präsentationen des „Geo-Water-Projektes“. Die 15 Schüler aus den zehnten Klassen des Haaner Gymnasiums hatten von der Grundschule den Auftrag erhalten, Werbekampagnen zu entwickeln, um die Grundschüler zum Trinken von Leitungswasser zu bewegen. „Ein sehr schwerer Auftrag“, betonte Schulleiterin Friederike von Wiser.

Eine Woche hatten die Gymnasiasten Zeit. Drei gegründete Werbeagenturen grübelten intensiv darüber, wie sie den Grundschülern das Leitungswasser schmackhaft machen können und dabei auch die Ergebnisse aus Befragungen der Kinder einfließen lassen. Alle drei Gruppen haben einen bunten Mix an Videopräsentationen und Rollenspielen entworfen, um das Interesse ihres Publikums zu wecken.

Denn die Schüler der 2 a hatten an diesem Dienstagmorgen auch Entscheidungsgewalt. Ein Werbeentwurf sollte als Sieger gekürt werden, der nachher dann auch an der Don-Bosco-Schule umgesetzt wird.

Die Werbeagentur „Spring“ titelte ihre Kampagne mit dem Slogan „Leitungswasser ist Luxus“ und machte deutlich, wie hoch die Qualität des Leitungswassers in der Region ist. Sie zeigte nicht nur Daten und Fakten in einer Videopräsentation, sondern baute auch einen lustigen Animationsfilm ein, der zeigt, was passiert, wenn man nur Cola oder Limo trinkt — dicke, aufgeblasene Kühe und Böcke kullern durch die Gegend. Professor Knobel verriet, dass in einer Flasche Cola 35 Würfel Zucker stecken. Durch die Präsentation führte Delphin Daisy — ein riesiges Stofftier.

Die Agentur „Artvertisement“ ließ die Plüschfigur „Waldo Wasser“ als Maskottchen in den Videofilmen auftreten, aber auch im Rollenspiel, das einen Schul-Projekttag zum Thema „Wasser“ nachstellte. Um die Grundschüler zu animieren, Leitungswasser zu trinken, schlägt „Artvertisement“ vor, jedem Kind eine nachfüllbare Trinkflasche zu geben, die es selbst bemalen darf und die in der Schule bleibt. Außerdem eine Art Prämie, so dass die Schüler, die ihre Flasche ausgetrunken haben, in der Pause ein Spielgerät ausleihen dürfen. Begeistert war das Publikum von allen Präsentationen. Am Ende fiel die Wahl auf die Agentur „Ina“ (International Nature conserving Advertiser), die eine ansprechende Handpuppe mit dem Namen „Ina Flasche“ einsetzte, und die Informationen rund um das Leitungswasser ebenfalls in kurzweiligen Videoclips verpackte. Die Schüler Mona Markgraf, Maike Frommo, Tim Selber, Fabian Teves, Antonia Schwerin freuen sich, im Juni nach Leeuwarden zum europäischen Wasserkongress zu fahren.

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