Laufen für den neuen Platz

Für die Sanierung der Sportanlage in Gruiten waren am Samstag Jung und Alt am Start.

Gruiten. Motiviert dreht Lena Tappert ihre Runden. Eine ganze Stunde lang hält die Elfjährige relativ problemlos in ordentlichem Tempo durch. Auch durch die sich in bedenklichem Zustand befindliche Laufbahn aus Asche lässt sie sich nicht negativ beeinflussen. Doch genau diese marode Bahn ist der Grund für eine besonders hohe Motivation der Läufer an diesem wunderschönen Herbsttag.

„Es muss dringend etwas geschehen, vor allem bei Regen ist der Platz echt doof. Deshalb mache ich hier auch sehr gerne mit, um meinen Teil beizutragen, dass es bald endlich besser wird.“ Lena war am Samstag eine von insgesamt 83 Läufern, die sich im Vorfeld jeweils Paten gesucht hatten, von denen sie sich sponsern ließen. Für jede gelaufene Runde floss Geld, das der nun auch politisch beschlossenen Sanierung des Sportplatzes Gruiten zugute kommen soll.

Wie viel Geld bei dem Sponsorenlauf letztlich zusammengekommen ist, wird erst im Laufe der Woche bekanntgeben. Tatsächlich ging es in erster Linie um den symbolischen Wert. Die Gruitener wollen nicht nur reden und lamentieren, sondern auch selbst aktiv werden und sich für ihren Sportplatz einsetzen.

So wie Veronika Scharbatke, mehrfache Deutsche Meisterin auf Mittelstrecken und prominente Teilnehmerin des Laufs: „Es ist höchste Zeit, dass dieser Platz endlich saniert wird. Wegen der vielen Schlaglöcher und der Verletzungsgefahr ist es eine Zumutung, hier zu laufen. Vor allem wenn man sieht, wie toll der Platz an der Hochdahler Straße nun aussieht.“

Das kann auch Isabell Mixa nur bestätigen. Sie war am Samstag für die Abnahme der Sportabzeichen zuständig. „Speziell bei Nässe ist es sehr gefährlich, hier zu laufen. Deshalb ist es klasse, dass sich bald endlich etwas daran ändert und so viele Leute zeigen, dass ihnen etwas daran liegt.“

In der Tat fanden sehr viele Menschen den Weg zum Gruitener Sportplatz, die natürlich auch ohne Patenschaft die Möglichkeit hatten, etwas zu spenden oder sich an den zahlreichen Verpflegungsständen zu erfreuen.

Jürgen Boes, Vorsitzender des TSV, zeigte sich über die große Resonanz begeistert und freut sich auf die neue Zeitrechnung, die mit dem sanierten Sportplatz beginnen soll. Boes: „Natürlich ist es nicht schön, dass uns so viele, vor allem jüngere Leute, in den vergangenen Jahren verlassen haben und nicht genügend nachkamen. Mit dem neuen Platz erhoffen wir uns viele neue Mitglieder.“ Einer davon wird eventuell auch wieder Marc Guski (11), der erst dieses Jahr mit dem Fußball beim TSV aufgehört hat, „allerdings aus Zeitgründen“, wie er selbst sagt. „Natürlich hat es nie so wirklich großen Spaß gemacht, auf diesem Platz zu spielen. Ich freue mich auch, wenn hier bald endlich Kunstrasen verlegt wird und alles etwas schöner aussieht.“ Finanziell unterstützt wurde Marc von seinen Großeltern, Eltern und Tanten. Und die durften ihre Geldbörse bei knapp 20 gelaufenen Runden weit öffnen. Doch das werden sie in dem Fall sicher gerne gemacht haben.

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