Kult-Disco "jwd" in Trümmern

Das 2008 geschlossene „jwd“ wurde nun abgerissen. Die Stadt möchte auf dem Areal Gewerbe ansiedeln.

Hilden. Es ist nur noch ein Trümmerfeld, das an das „jwd“ erinnert. Wo einst die legendäre Diskothek stand, die über Jahre hinweg Tanz- und Feierwütige aus nah und fern anlockte, haben Abrissbagger ganze Arbeit geleistet. Kein Stein ist mehr auf dem anderen geblieben.

Das Aus der Disco war bereits mit dem Abpfiff der Fußball-Europameisterschaft 2008 gekommen. Beim 0:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien wurde in der Nachbarschaft zum Hildener Kreuz zwar noch kräftig gefeiert — aber es war definitiv das letzte Mal. Zu rückläufig waren die Besucherzahlen, als dass es sich gelohnt hätte, das „jwd“ an der Hochdahler Straße 401 weiter zu betreiben. Außerdem wurden Brandschutzauflagen nicht erfüllt, traten bauliche Mängel immer offener zutage.

Seitdem fristete das 10 200 Quadratmeter große Grundstück, das bei der Einfahrt in das Gewerbegebiet Giesenheide rechter Hand gegenüber des Unternehmens Wohnwagen, Reisemobile Erkelenz hinter Bäumen und Büschen verdeckt liegt, ein regelrechtes Mauerblümchendasein. Lediglich der Schießstand der Jägerhofer Schützen im Nachbargebäude sorgte dafür, dass Leben auf dem Areal herrschte.

„Da sich das ehemalige ,jwd’ in einem Gewerbegebiet befindet, ist unser vorrangiges Interesse natürlich, dass sich dort auch Gewerbe ansiedelt“, sagt der 1. Beigeordnete der Stadt Hilden, Norbert Danscheidt. Es gebe bereits Gespräche — allerdings noch nichts Konkretes. „Wobei wir allerdings auch absolut nicht in Eile sind.“ Aktuell sei das Ganze natürlich eine Baustelle, so der Beigeordnete weiter. „Von oben sieht man die Ziegelsteine des ehemaligen ,jwd’, aber unten drunter ist noch der Keller, der muss auch noch weg.“

Letztlich abgerissen worden sei das Gebäude, so Norbert Danscheidt weiter, weil sich in dem Leerstand regelmäßig Obdachlose und Jugendliche aufgehalten haben. Grundsätzlich habe der Abriss zwar angestanden. Aber er hätte nicht unbedingt jetzt stattfinden müssen. Doch weil sich „diese ungebetenen Gäste“ eben dort aufgehalten hätten und der Stadt das Grundstück mittlerweile gehöre, habe man aktiv werden müssen. Nicht auszudenken, wenn in der ehemaligen Diskothek jemand zu Schaden gekommen wäre.

Das Schützenhaus der Jägerhofer Schützen bleibt dagegen bis auf weiteres erhalten. „Wir haben einen Vertrag mit den Jägerhofern bis Endes des Jahres“, sagt Norbert Danscheidt. Dann müsse man halt sehen, was der potenzielle, neue Käufer mit dem Grundstück vorhabe.

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