Kreative Teilfinanzierug der neuen Kita

Eltern wollen mit der Auktion von verzierten Stühlen einen Teil des Neubaus finanzieren.

Haan. Das Vorhaben der Eltern und Erzieher im Verein Private Kindergruppe Haan ist ambitioniert, der Zeitplan sportlich. Das gibt Torsten Vock, Vorsitzender des Trägervereins, zu. „Aber es ist machbar“, sagt er. Und das zähle.

Der Verein will an der Bachstraße eine neue Kindertagesstätte bauen und sich gleichzeitig durch die Schaffung einer neuen U-3-Gruppe von 70 auf 80 Kinder vergrößern. „Die Planungen schreiten voran“, sagt Vock. Der Bürgermeister unterstütze die Idee, neu zu bauen. „Und jetzt wird auch ein Konzept zur Finanzierung ausgearbeitet“, sagt Vock. Das sei auch nötig gewesen. Schließlich habe es bisher an der Finanzierung gelegen, dass das Projekt in der Warteschleife steckt.

Zwei Millionen Euro wird der Neubau kosten. Eine Million kommen vom Land, die zweite Million müsse die Stadt zahlen und darüber hinaus der Kindergruppe das Grundstück überlassen. So lauten zumindest die derzeitigen Planungen von Torsten Vock und Jeannine Schmidt, die Vorsitzenden des Trägervereins. „Wir als gemeinnütziger Trägerverein können die Summe nicht aufbringen. Wir machen keinen Gewinn, wir sind eine Elterninitiative“, sagt Vock.

Damit diese Summe aber für die Stadt zu stemmen sei, soll die Investition stufenweise erfolgen — 67 000 Euro jährlich auf 20 Jahre verteilt. Eine noch zu gründende gemeinnützige Stiftung werde Bauherr und somit Eigentümer des Gebäudes. Die Kindergruppe wäre Mieter. Die Stadt bleibe Eigentümer des Grundstücks. „Harte Zeiten erfordern kreative Ideen“, sagt Vock und ergänzt: „Wenn die Stadt einen noch besseren Vorschlag hat, dann gerne her damit.“ Dieses Finanzierungsmodell haben die Vorsitzenden des Trägervereins bereits der Stadt ausgehändigt, eine Rückmeldung gibt es bislang noch nicht.

Überzeugt habe der Verein die Stadt aber bereits bei der Frage eines Neubaus. Ursprünglich sollte das Gebäude an der Bachstraße saniert werden — laut Schmidt und Vock mit einer annähernd hohen Summe, die nun besser in den Neubau investiert werden könne. Denn: Das alte Gebäude sei als „Restposten“ ein unselbstständiges Überbleibsel der Schule und nicht als Kindertagesstätte konzipiert.

Die Elterninitiative wird in Sachen Finanzierung aber auch selbst aktiv: „Mit zwei Millionen Euro kann man bauen, mit 2,5 Millionen Euro kann man etwas Schönes bauen“, sagt Vock. Und um das restliche Geld zusammenzubekommen, haben die Eltern in Eigeninitiative ein Kunstprojekt ins Leben gerufen.

100 Holzstühle wurden an kleine und große Künstler vergeben und von diesen in „Kunststücke“ verwandelt. Alle Stühle werden fotografiert und ins Netz gestellt. Am 4. Mai findet in der Kita an der Bachstraße dann eine Vernissage statt, die mit einer Versteigerung der Stühle endet. „Wir hoffen, so mindestens 20 000 Euro zusammenzubekommen“, sagt Stephanie Mörchel, die Leiterin der Kindertagesstätte.

Nun wartet der Verein auf grünes Licht der Stadt. Geht es nach Torsten Vock könne das alte Gebäude noch dieses Jahr abgerissen werden, sagt Vock, „Wenn alles passt, kann die Kindergruppe im Neubau dann im Sommer 2014 eröffnen“, ist er überzeugt.

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