Haan Die Politik kommt beim Alten Markt überein

Haan. · Von Brunnen bis Begehbarkeit – Politik und Verwaltung haben sich in einem Arbeitskreis auf Grundzüge des beliebten Haaner Areals in der neuen Innenstadtgestaltung geeinigt. Die CDU will allerdings auch noch Falschparkern und Paketdiensten an den Kragen.

 Die CDU-Ratsherren Vincent Endereß (l.) und Udo Greeff haben sich eingehend mit der Gestaltung des Alten Marktes beschäftigt.

Die CDU-Ratsherren Vincent Endereß (l.) und Udo Greeff haben sich eingehend mit der Gestaltung des Alten Marktes beschäftigt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Transporter mit dem Logo eines Online-Versandhändlers steuert kurz vor dem Kiosk am Alten Markt an den Straßenrand. Dann rumpelt er die Bordsteinkante hinauf und fährt übers Kopfsteinpflaster mitten hinein in die Fußgängerzone. „So etwas erleben wir hier immer wieder“, sagt Udo Greeff, Sprecher der CDU im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (SUVA). Er hat sich mit seinem Fraktionskollegen Vincent Endereß im Außenbereich des „Café Karabusta“ verabredet und hat jetzt sozusagen freien Blick auf den Kernbereich des Alten Marktes in Haan. „Das ist eigentlich die größte Aufgabe, die uns noch bleibt“, sagen beide Kommunalpolitiker übereinstimmend – den historischen Platz, einen der zentralen Treffpunkte in der Gartenstadt, vor wilden Verkehrs-­Aktionen von Lieferdiensten und Co. zu schützen.

Anfang August hätte es im Stadtentwicklungsausschuss eigentlich um das Thema „Umgestaltung Alter Markt im Rahmen des Integrativen Handlungskonzept Innenstadt“ gehen sollten. Doch weil weder Ausschussvorsitzender Jens Lemke (CDU) konnte, noch seine Stellvertreter Jörg Dürr (SPD) und Reinhard Zipper (FDP) wurde die Sitzung auf den 17. September verschoben – bis hinter die Kommunalwahl.

Dass der Alte Markt aber noch einmal zum Wahlkampfthema werden könnte, glaubt eigentlich kaum noch ein Politiker in der Gartenstadt. Denn im entsprechenden Arbeitskreis, das bestätigen auch die CDU-Politiker Greeff und Endereß, seien eigentlich die größten Meinungsverschiedenheiten schon beseitigt worden.

Karussell

Das Karussell ist ein Magnet für Kinder und soll auch künftig ein Identifikationsmerkmal für den Alten Markt bleiben.

Fontäne

Das große Wasserspiel spielt in den Planungen keine Rolle mehr. Das Wasserspiel wurde überarbeitet. Das Fontänenfeld wird gegen ein kreisrundes, erhabenes Wasserbecken ersetzt. Die Höhe der Fontänen entspricht der Höhe der heutigen Brunnenanlage. Mit einer Streuung des Wassers ist daher nicht zu rechnen. Durch den erhabenen Rand werden zusätzliche Sitzmöglichkeiten auf dem Alten Markt geschaffen. „Der Erhalt der Brunnenanlage schafft ein entscheidendes, prägendes Element in der Mitte des Platzes“, heißt es im Protokoll zur Sitzung des Arbeitskreises.

Querbarkeit für Senioren

Das jetzige Band von barrierefreien Steinen, die um das Kopfsteinpflaster herumführen, soll so verbreitert werden, dass ältere Menschen mit Rollatoren künftig problemlos von der einen auf die andere Seite wechseln können. Die Außengastronomie soll ebenfalls so angeordnet werden, dass sie einen Korridor garantiert.

Sitzgelegenheiten

Bis auf eine Sitzbank an der alten Eiche in Nähe der Bushaltestelle sollen keine weiteren freistehenden Bänke auf dem Alten Markt umgesetzt werden. Hingegen soll die Anzahl der Sitzbereiche auf dem Hochbeet vergrößert und mehr Angebot geschaffen werden.

Trinkwasserspender

Es wird beschlossen, dass ein Trinkwasserspender auf dem Platz umgesetzt werden soll, da die vorhandene Pumpe sehr intensiv und gerne vor allem von Kindern benutzt wird. Eine Verortung in Nähe zur Bushaltestelle wird als optimal von allen Beteiligten betrachtet.

Erhalt der Birke, Spenderbaum

An Stelle des ehemaligen Spenderbaumes wird das Karussell gesetzt. Der Spenderbaum wird verpflanzt.

Bike-and-Ride-Anlage

Die Planung sieht zehn überdachte Fahrradstellplätze im Bereich des Textilgeschäftes Kik vor. Die Überdachung wird begrüßt, jedoch wird der Standort als zu dezentral empfunden. Es wird einstimmig beschlossen, dass zusätzliche Fahrradbügel in der Planung vorgesehen werden sollen, mindestens jedoch dieselbe Anzahl wie im heutigen Bestand (etwa 14 Stück). Einstimmig wird beschlossen, dass an den Stirnseiten des Hochbeets ein geeigneter Standort für zusätzliche Fahrradparkmöglichkeiten sein könnte.

Hintergrund

Hintergrund für die vorgeschlagene Gestaltung auf der Grundlage der vorhandenen Pflasterung war unter anderem die Bewertung des Alten Marktes durch die Öffentlichkeit bei der Erarbeitung des Innenstadtkonzepts als einer der schönsten Orte in der Innenstadt. Die Besprechung, so heißt es in der städtischen Vorlage, wurde von allen Beteiligten als erfolgreich bewertet. Sowohl die Vorbereitung als auch die hierbei getroffenen Beschlüsse für die Planungsfortschreibung wurden als sehr positiv aufgefasst.

In einem nächsten Schritt findet eine Präsentation der Vorentwurfsplanung Alter Markt im Fachausschuss (Stadtentwicklungsausschuss) statt. Vincent Endereß und Udo Greeff wollen dabei darauf achten, dass im Übergang von der Kaiserstraße zum Alten Markt Poller oder zumindest Sperr-Ketten installiert werden, damit die wilden Ausflüge der Paketdienste und diversen Falschparker auch bald der Vergangenheit angehören.

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