Hilden Hildener Kanalprojekt an der Kirchhofstraße geht weiter

Hilden. · Seit mehr als einem Jahr wird rund um die Kirchhofstraße gebaut. Das Kanalbauprojekt geht nun in die nächste Phase. Bis Juni 2021 soll es fertig sein.

 Die Erneuerung der Regenwasserkanäle kostet 3,5 Millionen Euro.

Die Erneuerung der Regenwasserkanäle kostet 3,5 Millionen Euro.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Baustelle Kirchhofstraße ist eine, die die Hildener wirklich umtreibt. Von Mitte Mai 2019 bis kurz vor Weihnachten 2019 war die wichtige Nord-Süd-Verbindung nur in eine Richtung befahrbar. Viele Auto- und Busfahrer waren genervt, die Umleitungen verstopft. Das kann jetzt wieder passieren.

Denn das Großprojekt „Erneuerung des Regenwasserkanals“ geht weiter. Jetzt beginnt der letzte Bauabschnitt. Die stadtauswärts führende Fahrspur muss zwischen der Kolpingstraße und der Straße Am Feuerwehrhaus wegen der Baustelle gesperrt werden, teilt das Tiefbauamt mit. Es steht dann nur noch eine Fahrspur zur Verfügung – voraussichtlich bis 14. November. Eine Baustellen-Ampel regelt den Verkehr. Staus sind sehr wahrscheinlich. Wer sich auskennt, sollte den Bereich am besten weiträumig meiden.

Das Großprojekt soll im
Juni 2021 fertig sein

Wenn alles klappt, wird das 3,5 Millionen Euro teure Großprojekt im Juni 2021 fertig sein. Warum dauert das so lange, fragen sich viele. Weil es ein sehr komplexes, aber wichtiges Kanalbauprojekt ist und die Verhältnisse im Untergrund sehr schwierig sind, hat Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann schon mehrfach der Politik erläutert und das Baustellen-­Management verteidigt.

Das Projekt sei detailliert mit der Feuerwehr, der Rheinbahn und dem Landesbetrieb Straßen NRW diskutiert und abgestimmt worden. Ein unterirdischer Kanalvortrieb komme nicht in Frage. Er benötige eine offene Start- und Zielbaugrube. Das hätte eine Durchfahrt in beide Richtungen verhindert. In der Kirchhofstraße lägen schon zahlreiche Versorgungsleitungen. Deshalb habe es nur wenig Freiraum bei der Wahl der Trasse gegeben. Für Arbeiten nachts, sonn- und feiertags würden die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt. Sie seien nur bei punktuellen Schadensbeseitigungen und bei „Gefahr im Verzug“ möglich. Nur nachts zu arbeiten, wie schon mal vorgeschlagen, sei schlicht nicht praktikabel. Dazu müsste die Baugrube jeden Tag komplett auf- und abgedeckt werden. Nachtarbeit würde zudem die Baukosten mindestens verdreifachen.

Baudezernent Peter Stuhlträger stellte im Hauptausschuss klar: Die Stadt mache das Mega-Projekt (Dauer rund zwei Jahre) doch nicht, um die Bürger zu ärgern, sondern um sie vor Überflutungen bei Starkregen zu schützen. Kirchhofstraße/ Am Feuerwehrhaus, Elberfelder Straße, Am Lindenplatz/ Talstraße: Zurzeit werden viele Kanäle erneuert. Sind sie denn in einem so schlechten Zustand? Im Gegenteil: Das Kanalnetz sei in einem guten Zustand, betont Dieter Drieschner, Sachgebietsleiter Stadtentwässerung. Die Kanäle werden alle vier Jahre untersucht, die Ergebnisse in einer Datenbank gesammelt. Danach wird repariert und erneuert. In Hilden werden Abwasser und Regenwasser in getrennten Kanälen abgeleitet. Weil es häufiger Starkregen gibt, werden größere Rohre eingebaut. 23 Millionen Euro will die Stadt bis 2023 in das Kanalnetz investieren und in den Jahren danach weitere 20 Millionen Euro.

Finanziert wird das über die Abwassergebühren der Bürger. Laut Steuerzahlerbund Nordhrhein-Westfalen sind die Abwassertarife in Hilden 2020 die niedrigsten im Kreis ­Mettmann.

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