Hilden Damit Kinder gesund aufwachsen können

Hilden · Die Stadtverwaltung Hilden hat einen umfangreichen Familienbericht erstellt.

 Dezernent Sönke Eichner mit Stefanie Walder, Bildungskoordinatorin im Amt für Jugend, Schule und Sport, präsentieren den Bericht.

Dezernent Sönke Eichner mit Stefanie Walder, Bildungskoordinatorin im Amt für Jugend, Schule und Sport, präsentieren den Bericht.

Foto: Stadt Hilden

. Armutsprävention, soziale Teilhabe, Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, psychische Gesundheit, Risikobewusstsein und Umweltbildung: Das sind die Themen, mit denen sich der Familienbericht 2020 beschäftigt. Die Ratsfraktionen haben einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung einen neuen Familienbericht erstellt. „Ziel der Stadt ist es, Chancengerechtigkeit herzustellen, damit junge Menschen sich zu gemeinschaftsfähigen, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten entwickeln“, erklärt Jugenddezernent Sönke Eichner. „Dafür wollen wir die Bereiche Gesundheit, Bildung und Jugendhilfe enger miteinander verzahnen.“

Die Befragung findet im Mai/Juni 2019 statt, der Bericht soll Mitte 2020 fertig sein. Ausgangslage für den Familienbericht 2020 ist der Rapport von 2010. Für diesen befragte die Faktor Familie GmbH der Ruhr-Universität Bochum 2.500 Familien mit Kindern unter 18 Jahren aus Hilden.

Ein Fünftel der Hildener Familien lebt in armen Verhältnissen

Eine Erkenntnis war, dass 20 Prozent aller Hildener Familien in armen beziehungsweise armutsnahen Verhältnissen leben. Zwar galt die Stadt schon damals als „kinder- und familienfreundlich“, viele Angebote waren aber nur wenig bekannt. Der Auswertung folgten Taten: Zum Beispiel gibt es seit 2011 mit dem Familienbüro Stellwerk im Bürgerhaus eine zentrale Anlaufstelle für Familien. Im Familienportal HiKE finden Eltern und Jugendliche auf einen Blick alle Informationen, die sie suchen – ämterübergreifend.

Für den Familienbericht 2020 greift die Stadt einige der Punkte aus 2009 wieder auf: Wie hat sich die materielle Situation in den letzten zehn Jahren entwickelt? Wie steht es um Bekanntheits- und Zufriedenheitsgrad mit den städtischen Unterstützungsleistungen?

Hinzu kommen Fragen rund um das Thema Gesundheitsförderung: Bewegungsangebot, Betreuungssituation, Wohnumfeld, Spielflächengestaltung und so weiter. „Gesundheit – das ist körperliches, mentales und soziales Wohlbefinden“, begründet Stefanie Walder, Bildungskoordinatorin des Amtes für Jugend, Schule und Sport, die neuen Themen. „Wir möchten herausfinden, wie es den Familien geht und wo Unterstützung gefragt ist“. Dabei fokussiert sich die Befragung diesmal auf Familien mit Kindern zwischen null und zehn Jahren. Für den Familienbericht 2020 nimmt die Stadt Hilden insgesamt 72 000 Euro in die Hand. Er soll der Stadt Informationen liefern, die sie braucht, um neue Maßnahmen zu planen und eingeschlagene Wege gegebenenfalls nachsteuern zu können.

Der Bericht ist außerdem eine belastbare Grundlage für die Neubewertung der wirtschaftlichen Situation von Hildener Familien sowie die Bewerbung um Fördergelder. „Er ist ein wichtiges Instrument für zukunftsweisende Familienpolitik in Hilden“, unterstreicht Walder.

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