Kinder genießen Zeit mit Papa

Kreative Aktionen beim Väter-Kinder-Morgen.

Kinder genießen Zeit mit Papa
Foto: Olaf Staschik

Zwei Fußbreit über dem Turnhallenboden — da kann nichts passieren. Erst tastet sich Lilli über die Slackline vor, jenes straff gespannte Seil zum Balancieren. Dann folgt ihr Vater. Vorsichtig, mit weichen Knien, zugegeben, aber er muss nicht absteigen. So beobachtet am Samstag beim Väter-Kinder-Tag des Haaner Turnvereins (HTV) in der vereinseigenen Turnhalle an der Turnstraße. Szenenwechsel: In der Hildener Stadtbücherei hantiert ein Papa gerade mit der Heißklebepistole. Zwei Plastikbecher müssen als Arme des entstehenden Schrottroboters an eine zweckentfremdete Nudelpackung geklebt werden. Jetzt nur noch die Klebefäden loswerden — fertig!

Ob Sport oder basteln — Väter sind mit ihren Kindern anders unterwegs als die Mamas. Das sagt eine Übungsleiterin des HTV: „Männer machen sofort mit, Frauen wollen sich lieber unterhalten. Die müssen wir immer erst zum Mitmachen auffordern.“ Das kennen auch Malte Kummetz und Patrick Burchert von ihren Angeboten in der Hildener Bücherei: „Manchmal sind die Väter bei unserer Papa-Zeit so in das Thema vertieft, dass man sie ansprechen muss. Sonst würden sie noch stundenlang weitermachen.“

Einmal pro Monat bietet die Hildener Stadtbücherei die Mitmach- und Vorleseaktion für Väter mit ihren Kindern. „Ich habe mittlerweile einen eigenen Papa-Verteiler mit etwa 45 bis 50 Namen“, sagt Nadine Reinhold von der Stadtbücherei.

Papa Stefan gehört mit seinen drei Mädels Dana (9), Lili (6) und Marlene (4) schon zu den Stammgästen. „Hier haben wir alle Spaß und machen etwas Sinnvolles zusammen“, sagt Stefan. Rund um den Schrottroboter haben sie eine Menge über das Wegwerfen und Recycling erfahren. Während Papa Stefan bastelt, macht sich Tochter Dana Gedanken über die Aufgaben, die der Schrott-Roboter erledigen soll: „Er soll vor allem anderen Menschen helfen.“

Die HTV-Turnhalle gehörte am Samstag auf allen Etagen den Vätern mit ihren Kindern. Im neuen Gymnastikraum machten es sich Väter mit Säuglingen bequem. Nur eine Treppe aufwärts war ein großer Parcours aufgebaut. „Wichtig ist, dass es hier keine Vorgaben gibt. Und keine Reihenfolge. Die Kinder sollen selbst entdecken, was angeboten wird und was ihnen Spaß macht“, erläutert die Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendsport, Anja Havenstein.

Einer von den mehr als 30 Mitmach-Papas ist Bartholomäus, den die 23 Monate alte Laura durch die Halle dirigiert. Selbstsicher krabbelt die Kleine eine schiefe Ebene empor und robbt durch einen Mattentunnel. Vater Bartholomäus staunt: „Die hat ja vor nichts Angst.“

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