Kesselsweier wird Heide

Eine Schafherde soll auf dem ehemaligen Segelflugplatz daher den Boden offen halten. Für Hunde bleibt weniger Platz.

Hilden. Seit 2008 der Segelflugbetrieb auf dem Kesselsweier eingestellt wurde, können Hundehalter, Spaziergänger und Modellflieger die 15 Hektar große Fläche nutzen. In Zukunft werden sie sich aber deutlich einschränken müssen. Der Grund: Das großflächige Gelände soll renaturiert werden. „Eine Aufforstung kam dabei nicht infrage“, erklärt Klaus Adolphy, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises. „Viel wichtiger ist es, dass wieder mehr Heide in Hilden entsteht.“

Aus diesem Grund wird ein 4,6 Hektar großer Teil der Fläche vermutlich schon in den kommenden Tagen eingezäunt. Eine vorerst kleine Schafsherde von rund 20 Tieren soll dann den Boden offen halten, Baum — und Strauchbewuchs verhindern, so dass sich heidetypische Pflanzen dort ansiedeln und ausbreiten können.

Der Auftrag für den Zaunbau ist bereits vergeben und muss nur noch durch den Kämmerer der Stadt abgesegnet werden. „ Dieser Zaun wird sehr robust und hoch werden, damit Hunde möglichst keine Chance haben, sich darunter her zu buddeln oder darüber zu springen“, sagt Susanne Heimann von der Landschaftsbehörde.

Denn den Naturschützern bereiten gerade freilaufende und jagende Hunde große Sorgen. „Wir haben im Kreis Mettmann pro Jahr meist drei bis vier Schafe, die von Hunden gehetzt oder auch totgebissen werden“, erklärt Amtsleiter Klaus Adolphy. Ganz abgesehen davon würden auch seltene Tierarten aufgescheucht und verjagt.

Angrenzend an die Heidefläche soll ein Blumenstreifen entstehen, der durch seine Artenvielfalt vor allem Wildbienen Lebensraum bietet. Der Trampelweg quer über den ehemaligen Flugplatz bleibt erhalten.

Denn neben der Renaturierung steht auch weiterhin die Naherholung der Menschen im Fokus. Adolphy hofft daher, dass sich vor allem Hundebesitzer, die die Veränderungen als persönliche Einschränkung in der Bewegungsfreiheit ihres Hundes sehen, nicht allzu sehr ärgern. „Jeder sollte sich an der neu entstehenden Natur erfreuen“, sagt Adolphy.

In drei bis vier Jahren soll sich die Heide dann in ihrer Vielfalt so entwickelt haben, dass sich auch Zauneidechsen oder die Wacholderdrossel auf dem ehemaligen Flugplatzgelände heimisch fühlen.

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