Kanalsanierung wird um 100 000 Euro teurer

Es geht um die Düsseldorfer Straße. Neue Ausschreibung.

Hilden. Seit 19 Jahren ist Harald Mittmann in der Hildener Stadtverwaltung nun schon für den Bereich Tiefbau zuständig. Doch so etwas wie jetzt hat der Amtsleiter bisher noch nicht erlebt. Weil die Angebote der Firmen dramatisch über den kalkulierten Kosten liegen, musste die Stadt ihre Ausschreibung für die Sanierung des Regenwasserkanals in der Düsseldorfer Straße zurückziehen. Für die neue Ausschreibung werden die Ausgaben jetzt deutlich höher angesetzt.

Etwas mehr als 100 000 Euro sollen die Politiker kommende Woche im Stadtrat zusätzlich bewilligen. Damit würde sich das Projekt von 352 000 auf nunmehr 455 000 Euro verteuern. „Wir hoffen zwar, dass diesmal mehr Firmen ein Angebot abgeben und wir den neuen Kostenrahmen nicht völlig ausschöpfen müssen“, sagt Mittmann — sicher sei das aber keineswegs. 13 Firmen hatten nach der Veröffentlichung der ursprünglichen Ausschreibung im März die Vergabeunterlagen angefordert. Laut Stadtverwaltung haben aber lediglich drei von ihnen ein Angebot gemacht. Die günstigste Firma verlangte 454 000 Euro. Die Stadt zog daraufhin die Notbremse. „Das zeigt, dass die Firmen derzeit sehr gut ausgelastet sind und entsprechende Preise auch erzielen können“, heißt es in der Beschlussvorlage für die Stadtratssitzung. Der Tiefbauamtsleiter ist von der Dimension der Kostenexplosion dennoch überrascht: „Eigentlich haben wir zu einem idealen Zeitpunkt ausgeschrieben, da die Auftragsbücher vieler Unternehmen zum Jahresbeginn noch nicht voll sind“, erläutert Mittmann.

Auch die Kalkulation der Baukosten sei nach einem seit Jahren bewährten Standard erfolgt — nur diesmal eben mit anderem Ergebnis. Einsparmöglichkeiten sieht die Stadt keine, da das technisch erforderliche Bauprogramm nicht verkleinert werden könne. Aufgrund des Schadensbildes im Regenwasserkanal könne auf die Sanierung auch nicht verzichtet werden, heißt es.

Damit die Ausschreibung noch vor den Sommerferien erneut veröffentlicht werden kann schlägt die Verwaltung vor, die zusätzlichen 103 000 Euro überplanmäßig bereitzustellen. Im Stadtentwicklungsausschuss gab die Politik jetzt einstimmig und ohne Diskussion grünes Licht für die Aufstockung der Sanierungs-Gelder. Am kommenden Mittwoch (9. Mai) muss der Stadtrat endgültig darüber entscheiden. Die Sitzung im Bürgersaal des Bürgerhauses (Mittelstraße 40) beginnt um 17 Uhr.

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