Johanna kann am besten vorlesen

Beim Wettbewerb der vier weiterführenden Schulen gab es technische und organisatorische Mängel.

Johanna kann am besten vorlesen
Foto: Olaf Staschik

Haan. Bunte Bilder, laute Töne, grelle Lichter: Lesen Kinder überhaupt noch? Aber ja — lautete die Antwort in der Aula des Schulzentrums Walder Straße. Sie lesen sogar laut. Beim Stadtentscheid im Vorlesewettbewerb 2014/15 aller weiterführenden Schulen traten an: Michael Foos (Hauptschule „Zum Diek“, 11), Kirsten Jana Birlenbach (Emil-Barth-Realschule, 12), Lucy Göbel (Freie Waldorfschule Gruiten, 12) und Johanna Porath (Städtisches Gymnasium, 12).

Da alle vier nahezu gleich gut waren, hatte es die Jury dieses Mal mit ihrer Entscheidung schwer. Am Ende lag Johanna einen knappen Buchrücken weit vor den anderen drei in Führung. Sie wird Haan am 19. Februar im Kreiswettbewerb vertreten. „Jetzt freue ich mich erst einmal und dann suche ich mir ein Buch dafür aus“, sagte die zwölf Jahre alte Johanna unmittelbar nach der Entscheidung. Klassenkameraden gratulierten ihr.

Rund 120 Kinder, überwiegend aus den sechsten Klassen, hatten in der Aula des Schulzentrums an der Walder Straße den Wettkampf verfolgt. Die Leistungen der jungen Vorleserinnen und des einen Vorlesers wurden von einer Jury aus Haaner Politikern begutachtet. Sie mussten drei Disziplinen bewerten: die Lesetechnik, die Textgestaltung und das Textverständnis. Dafür gab es zwei Durchgänge. Zunächst lasen die vier Kandidaten aus einem Buch ihrer Wahl vor.

Dabei stellte beispielsweise die spätere Siegerin Johanna fest, dass es schon einen Unterschied macht, ob man das laute Lesen zu Hause trainiert oder in einer Schulaula in ein Mikrofon sprechen muss. Das nämlich stand beim ersten Durchgang so ungünstig, dass es laut hallte und Johanna ohrenscheinlich aus dem Konzept brachte. Erst als Musiker und Jurymitglied Klaus-Jürgen Eisner von der UWG das Mikrofon für den zweiten Durchgang neu ausrichtete, wurde es besser.

Aber auch andere hatten mit störenden Einflüssen zu kämpfen. So zerhackte der extrem laute Schulgong gleich beide Vorträge von Michael Foos, der sich sehr gut schlug. Vor allem in der zweiten Runde, als den Kindern ein Pflichttext zum Vorlesen vorgelegt wurde, den keines von ihnen vorher kannte. Michael meisterte selbst eine lange Passage lateinischer Wörter, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen.

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