Itterfest: Ohne Zelt, aber mit Kuschelfaktor
Bei der Herbstkirmes harren die Händler ohne Heizung an ihren Ständen aus. Marktschreier bemühen sich um Publikum.
Hilden. Winterjacken bestimmen das Bild rund um die Getränkestände. Dicht stehen die Besucher beisammen, wenden sich der Wärme in der Mitte zu. „Wir trinken Heidelbeerglühwein“, sagt ein Gast über seine Schulter hinweg, sammelt die Becher seiner Freunde für eine neue Runde ein.
Seit Freitag empfangen Buden und Karussells die Hildener zur Herbstkirmes in der Innenstadt. Das Itterfest wird seit 30 Jahren von der Werbegemeinschaft Hilden organisiert.
An den Verkaufsständen treten die Händler von einem Fuß auf den anderen. Eine klebrige Folie für Auto-Armaturenbretter wird angeboten, ein neuartiges Küchenwerkzeug würfelt Zwiebeln und Gurken. Lachs wird an einem Holzfeuer gegart.
Besucherin Karin Schmidt schaut auf das Kettenkarussell auf dem Alten Markt. In den vergangenen Jahren stand an dieser Stelle das Festzelt: „Das war immer ein toller Treffpunkt“, sagt die Hildenerin. Laut Organisator Bernhard Mey hatten sich die Kosten für Zelt und Programm nicht gelohnt.
Am Bratfischstand vor der Sparkasse wendet Katrin Holzschneider-Schmitz panierten Seelachs: „Wir sind Hildener in der vierten Generation. Wir sind immer hier.“ Nebenan haben die Helfer vom Roten Kreuz ihr Zelt aufgeschlagen. „Ohne uns gäbe es kein Itterfest, denn dann würde der Sanitätsdienst fehlen“, sagt Bereitschaftsleiter Adalbert Larisch. Einige Einsätze seien schon nötig gewesen: Besucher hätten zu viel getrunken oder die Kälte auf den Straßen unterschätzt. Ansonsten wäre es ein schöner Dienst: „Hier sind alle freiwillig dabei, und es gibt gute Teamarbeit“, sagt Larisch.