Steuerfreier Inflationsausgleich : Prämienzahlung von Firmen abhängig
Hilden/Haan Bis zu 3000 Euro extra können Arbeitgeber ihren Beschäftigten bis Ende 2024 steuer- und sozialversicherungsfrei zahlen. Doch nicht jeder sieht sich dazu imstande. Das ergab eine Umfrage unter Arbeitgebern in Hilden und Haan.
Für viele ist sie zweifellos eine willkommene Entlastung angesichts hoher Energie- und Lebensmittelpreise: Die Inflationsausgleichsprämie, die der Bund bis zu einer Höhe von 3000 Euro von Steuern und Abgaben befreit, kann seit Ende Oktober auf das Konto von abhängig Beschäftigen fließen – ganz gleich, ob sie in Voll- oder Teilzeit arbeiten. Das soll Unternehmen dazu animieren, Arbeitnehmer und Angestellte zu unterstützen, ohne die eigentlichen Löhne erhöhen zu müssen und die viel beschworene „Lohn-Preis-Spirale“ zu riskieren.
Ob Betriebe aber diese Sonderzahlung tatsächlich überweisen und in welchem Umfang, bleibt letztlich ihnen überlassen – und hängt offenkundig von den wirtschaftlichen Möglichkeiten ab. Das zeigt auch ein Rundruf bei Firmen aus Hilden und Haan. Die Maximalsumme erhalten zum Beispiel die Mitarbeiter der Hildener Kapitalanlagegesellschaft Ökoworld. „Mit dieser Sonderzahlung wollen wir unseren Beschäftigten in diesen herausfordernden Zeiten finanziell beistehen“, erklärt der Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzende Alfred Platow. 67 Mitarbeiter erhalten den Betrag – macht eine Gesamtaufwendung von 200 000 Euro.
Eine Prämie kündigt auch Qiagen an: „An unserem Standort in Hilden, aber auch an Standorten in 20 weiteren von Inflation besonders betroffenen Ländern zahlen wir im Dezember eine einmalige Sonderzahlung aus“, heißt es vom international tätigen Biotech-Unternehmen. Rund die Hälfte der Beschäftigten profitiere davon. Daraus ergebe sich für Qiagen in Summe ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag.