Hilden Zehn Minuten genügen, um zu überzeugen

Hilden. · Beim Azubi-Speed-Dating boten gestern 45 Unternehmen 180 Ausbildungsplätze an.

 Danny Aluc (r.) informiert sich über eine Ausbildungsstelle bei Lisa Zeller und Moritz Klang von der Firma Telroth aus Hilden. Danny hatte zehn MInuten Redezeit.

Danny Aluc (r.) informiert sich über eine Ausbildungsstelle bei Lisa Zeller und Moritz Klang von der Firma Telroth aus Hilden. Danny hatte zehn MInuten Redezeit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Jetzt kommt es drauf an: Die jungen Leute haben am Dienstag in der Stadthalle Hilden genau zehn Minuten Zeit, um ein Ausbildungsunternehmen von sich zu überzeugen. Fällt dieses „Mini-Bewerbungsgespräch” positiv aus, erhält der Kandidat einen „Recall”, also eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch oder Test.

Das Azubi-Speed-Dating ist keine Berufsorientierungsveranstaltung, sondern ist ausschließlich für diejenigen gedacht, die im laufenden Jahr eine Ausbildungsstelle suchen, betont die veranstaltende Industrie- und Handelskammer Düsseldorf. Seit 2016 bietet sie dieses Format an, um junge Leute und Ausbildungsbetriebe zusammen zu führen.

Das Alter der jungen Teilnehmer reicht von 17 bis 27 Jahren

Das Interesse der jungen Leute war gestern enorm, ihr Alter reichte von 17 bis 27 Jahren. Anja Suweski ist aus Düsseldorf nach Hilden gekommen. Die 17-Jährige hat die Fachhochschulreife an einer kirchlichen Ersatzschule gemacht: „Ich möchte Bürokauffrau werden und habe schon Speed Datings mitgemacht.“ Auch Ramona Bogdan ist aus Düsseldorf angereist. Sie ist 19, arbeitet an ihrer Fachoberschulreife und will ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt testen: „Ich strebe einen kaufmännischen Beruf im Bereich Versicherungen oder Bankwesen an und will Finanzwirtin werden.“ Danny Aluc aus Leverkusen ist schon 26 Jahre alt und hat einen Abschluss der Fachoberschule mit Qualifikation. Im Gespräch mit der Firma Telroth sucht er einen verständnisvollen Ausbilder, erkundigt sich nach der Möglichkeit von Gleitzeit und wie es um eine spätere Aufstiegsmöglichkeiten bestellt ist.

Moritz Klang steht auf der anderen Seite des Standes. Durch das Speed-Dating ist er zu einem Ausbildungsplatz bei Telroth in Hilden gekommen im Bereich IT/Sicherheitstechnik. Das Unternehmen sei mit dem Format zufrieden, sagt Mitarbeiterin Lisa Zeller. Man habe mehrere Praktika vergeben und einen Auszubildenden gewonnen.

Auch die Firma Walther Flender aus Benrath (Maschinenbau/Antriebstechnik) berichtet von positiven Erfahrungen mit dem Speed Dating. Daniel Kania fand auf diese Weise ins Unternehmen: „Wir konnten viele Auszubildende gewinnen, auch Zuwanderer aus Südafrika und Syrien.“ Der Anlagenbauer Stampfer GmbH aus Haan lässt sich mit Daniel Kraft ebenfalls von einem Mitarbeiter vertreten, der über Speed-Dating angeworben wurde. Er ist bereits der zweite Lehrling, der auf diese Weise gewonnen wurde.

Einen Wunsch haben am Dienstag viele Unternehmen: dass die Schulen mehr das Verfassen von Bewerbungsschreiben üben und Bewerbungsgespräche trainieren. Denn auf diesem Gebiet gibt es offensichtlich Nachholbedarf.

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