Ideenwerkstatt für ein lebendiges Haan

Wie die Stadt für alle attraktiver werden kann — darüber wurde bei der Ideenwerkstatt der SPD nachgedacht.

Haan. Angestrengt überlegt Gabi Bongard gemeinsam mit ihren Sitznachbarn, mit welchen Mitteln das Leben in Haan künftig angenehmer und attraktiver gestaltet werden kann. Sie folgte am Samstag der SPD-Einladung zur Ideenwerkstatt, in der über die Zukunft Haans debattiert wurde.

„Wir brauchen Räumlichkeiten, die allen Haanern offen stehen und wo bei Bedarf Veranstaltungen und Diskussionen durchgeführt werden können. So eine Art Bürgertreff“, sagt Bongard. Sie legt Wert auf die Tatsache, keiner Partei anzugehören und dementsprechend vollkommen neutral an die Aufgabe heranzugehen.

Bernd Stracke, Vorsitzender der SPD in Haan, will genau diese Überparteilichkeit für die Debatte über Haans Zukunft erreichen: „Das ist zwar offiziell eine SPD-Veranstaltung, allerdings wollten wir unabhängig von Parteizugehörigkeiten alle Haaner Bürger erreichen.“ Mit durchwachsener Resonanz: Knapp zwanzig Teilnehmer waren letztlich erschienen. Die meisten blieben über die kompletten dreieinhalb Stunden.

Diskutiert wurden die Bereiche Wirtschaft, Familie, Kultur, Verkehr und Stadtbild. Angewandt wurde dafür die World-Café Konferenztechnik, bei der kleine Gruppen gebildet werden, die sich jeweils nach etwa einer halben Stunde durchmischen, so dass jeder seine Vorstellungen einbringen kann und noch dazu immer wieder neue Anregungen oder Denkanstöße erhält. An jedem Tisch begleitet ein Moderator die Debatte.

Gabi Bongard sitzt in der letzten Runde mit Moderatorin Marion Klaus und den beiden SPD-Mitgliedern Holle und Joachim Gädke zusammen. Die Idee eines Bürgertreffs stößt rundum auf Zustimmung und wird auf einem großen Plakat notiert. Alle gesammelten Ideen werden dann am Ende präsentiert.

Und tatsächlich konnten auf diese Weise eine Vielzahl an Anregungen zusammengetragen werden. Zum Beispiel sollen Ostermann-Kunden von außerhalb nach ihren Erledigungen nicht gleich auf die Autobahn verschwinden, sondern noch in die Innenstadt gelockt werden — etwa durch Rabatte oder kostenlose Parkmöglichkeiten.

Dafür allerdings müsse nach Ansicht der Teilnehmer die Innenstadt attraktiver gestaltet sein. Gewünscht sind ein größerer Branchenmix, eine lebendige Straßencafékultur im Sommer und Beschäftigung für Kinder und Jugendliche. Dafür solle auch überlegt werden, ob sich tatsächlich immer alles an der Kirmes ausrichten muss, die schließlich an 362 Tagen im Jahr nicht stattfinde.

Auch der Neue Markt könnte attraktiver gemacht werden — durch Open-Air-Konzerte, Public-Viewing, mobile Geschäfte und attraktive Spielgeräte.

Wichtig sei es außerdem, auf ein gepflegtes Erscheinungsbild der Stadt zu achten. Neubauten könnten das Bergische und typische Haaner Wesen stärker hervorheben. Auch das Image Haans als Gartenstadt soll gestärkt und wieder mehr gelebt werden.

Mit den Ergebnissen und der Veranstaltung waren alle Teilnehmer am Ende hochzufrieden. Bongard: „Das war einfach mal eine ganz andere Herangehensweise und äußerst informativ.“ Holle Gädke ergänzt: „Ich beurteile die Diskussion sehr, sehr positiv. Das hat großen Spaß gemacht.“

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