Hilden : Hund Quedo hört Kindern beim Vorlesen zu
Hilden. Der Therapiehund ist regelmäßig zu Gast in der Kinderbibliothek der Hildener Bücherei.
In der zweiten Etage der Hildener Stadtbücherei hat Nicole Reinhold von der Kinderbibliothek eine gemütliche Kuschelecke eingerichtet. Decken und Kissen laden ein, sich hier niederzulassen und zu entspannen. Auf den Decken hat sich ein großer Hund ausgestreckt, den Kopf auf ein Kissen gelegt und lauscht dem Jungen, der aus einem Buch vorliest. Der Hund heißt Quedo und arbeitet seit acht Jahren als Therapiehund zusammen mit Herrchen Stefan Knobel. „Ich bin Sozialpädagoge und hatte früher schon einen Hund“, erzählt Stefan Knobel. Quedo hat er sich extra für die Arbeit als Therapiehund angeschafft. „Ich habe eine Möglichkeit gesucht, wie ich die Hundeliebe mit meinem Beruf verbinden kann“, so Knobel.
Quedo ist 2010 geboren und wuchs bereits mit Kindern auf, da ihn Stefan Knobel mit in seine Arbeit bei der Lebenshilfe integrierte. „Er hat von klein auf gelernt, dass Klatschen nicht gefährlich ist.“ Ein ganzes Jahr dauerte die Ausbildung zum Therapiehund. „Wir hatten Wochenendseminare einmal im Monat, und Quedo hat vier Prüfungen durchlaufen“, erzählt Stefan Knobel. Dabei ging es vor allem um den Grundgehorsam. Eine Grundvoraussetzung, um überhaupt Therapiehund werden zu können, ist natürlich, dass der Hund kein aggressives Verhalten zeigt. „Auch, wenn ein Kind einmal etwas fester ins Fell greift.“
Die Idee, den Therapiehund in die Stadtbücherei zu holen, damit ihm die Kinder aus dem Grundschulverbund Beethovenstraße vorlesen können, hatte Leiterin Silke Liesenkloß. „Das Angebot richtet sich an Dritt- und Viertklässler“, erklärt Nicole Reinhold, „die Schwierigkeiten beim Lesen haben und sich vertrauensvoll mit Quedo ans Lesen wagen wollen.“ Die Berührung des Hundes, das weiche Fell, die Körperwärme, das alles hat eine beruhigende Wirkung auf die Kinder.